Hibria - Silent Revenge

Review

Die Metalszene in Südamerika fasziniert mich stets aufs Neue. Nicht nur die Fans sorgen selbst bei altgedienten Bands auf Tour immer wieder für Begeisterung, auch einige Bands haben es geschafft, weltweit Fans für sich zu gewinnen. Gerade Brasilien hat hier in einiges zu bieten: Nicht nur bekannte Größen wie SEPULTURA, KRISIUN oder die kultigen SACRÓFAGO, auch im Power Metal-Bereich gibt hörenswerte Projekte. Während das Flagschiff ANGRA hin und wieder längere Pausen einlegt und mit Besetzungswechseln zu kämpfen hat, waren HIBRIA aus Porto Alegre ziemlich fleißig: Mit ihren ersten drei Veröffentlichungen haben sie außer in ihrer Heimat vor allem in Japan für Furore gesorgt und anständige Platzierungen in den dortigen Charts belegt. In Europa dagegen ist HIBRIA – trotz Zusammenarbeit mit dem Hamburger Label Remedy Records bei den ersten zwei Alben – der Durchbruch noch nicht geglückt.

Das sollte sich aber mit „Silent Revenge“ und der Unterstützung von AFM Records schnell ändern. Denn die Brasilianer haben dankenswerterweise nichts von ihrer Intensität verloren. Zeichnete sich schon auf „Defying The Rules“ die Klasse dieser Band ab, haben sich HIBRIA im Laufe der Jahre zwar weiterentwickelt, aber nie ihre Wurzeln aus den Augen verloren. So klingt die Bezeichnung „Power Metal“ eigentlich etwas unpassend. Hier darf man keine Kitschrefrains und Keyboardbombast erwarten, eher wird „Silent Revenge“ jedem Jeanskuttenträger die Freudentränen in die Augen treiben. Verdammt, HIBRIA sind gleichzeitig verdammt Achtziger und dabei trotzdem so modern!

Dreh- und Angelpunkt von „Silent Revenge“ ist die furiose Gitarrenarbeit von Abel Camargo und  Renato Osório: Rasiermesserscharfe Riffs, die mehr als nur einmal Richtung goldene Achtziger schielen, gekonnte Tempoausbrüche und mitreißende Soli sorgen für den nötigen Schub beim Headbangen. Mehr als einmal erwischt man die Jungs beim Flirt mit kantigem Thrash Metal, der den Härtegrad steigert, sich aber genauso sauber ins Gesamtbild einfügt wie die sparsam verwendeten Pianoklänge. Und erst die Stimme! Frontmann Iuri Sansons Organ ist selbst für verwöhnte europäische Ohren ein Genuss, da verwundert es auch nicht weiter, dass er schon mit der japanischen Kult-Formation LOUDNESS auf die Bühne durfte.

HIBRIA bieten neben schicken Uptempo-Nummer wie „Walking To Death“ oder „Silence Will Make You Suffer“ auch die obligatorische Fuß-vom-Gas Nummer: „Shall I Keep On Burning“ , die es sogar noch gänzlich akkustisch als Bonusversion exklusiv für Europa gibt. Ach ja, was wäre ein Power Metal-Album und einen gewissen Hauch Kitsch?

Ansonsten haben HIBRIA das, was so einigen modernen Bands abgeht: Eier in der Hose! Wer mal wieder richtig Bock auf saugeilen, die Vergangeheit mit der Moderne verbindendem Power Metal hat muss bei „Silent Revenge“ einfach zugreifen.

 

 

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13.08.2013

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