Hiems - Worship Or Die

Review

Re-Releases sind immer eine zwiespältige Angelegenheit. Einerseits dienen sie oft als weitere Möglichkeit, Labels das gewünschte Kleingeld in die Kassen zu spülen, andererseits können sie auch eine gelungene Neuauflage verschollener Schmuckstücke sein. Bei der Wiederveröffentlichung des Debüts “Worship Or Die“ der Italiener HIEMS haben wir es eindeutig mit der zweiten Variante zu tun. Anlässlich des in naher Zukunft erscheinenden neuen Albums versuchen die Musiker diesen ersten Gehversuch nochmals einer potentiellen Hörerschaft schmackhaft zu machen.

Auch wenn sie das Rad nicht neu erfinden, können HIEMS mit ihrem an DARK FORTRESS oder auch teilweise an SATYRICON oder SECRETS OF THE MOON erinnernden Werk überzeugen. Zu jeder Zeit merkt man, dass die Italiener auf eine niederdrückende und beklemmende Atmosphäre bauen und diese auch nachhaltig wirken lassen. Nach dem titelgebenden Intro wird der Hörer vom düsteren “I“ in den Bann gezogen und die gesamte Spielzeit über nicht mehr losgelassen. Auch wenn man sich mit Songs wie “Scum Destroyer“ oder “Wounds Just Death Can Heal“ meistens im Midtempo-Bereich bewegt, wissen die Musiker, wie man gekonnte Variationen der Geschwindigkeit mit unterschwelligen Melodien spickt. Einzig das Zwischenspiel “290979“ mit der abschließenden Coverversion “Race With The Devil“ können trotz cooler 70er-Jahre-Anleihen nicht überzeugen.

Die raue und erdige Produktion unterstützt dieses musikalische Schmuckstück mit ihren Ecken und Kanten, was der Musik einen gewaltigen Mehrwert an Intensität gibt. Während sich die teils atmosphärisch, teils sägenden Gitarren tief ins Gehirn fressen, baut die Rhythmusfraktion eine knochenzermahlende Wand auf. In dieser düster-boshaften musikalischen Landschaft, welche durch die sehr guten Vocals untermalt werden, verliert sich der Hörer zunehmend in der Finsternis von “Worship Or Die“.

Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass HIEMS ein spannendes und interessantes Debüt abgeliefert haben, welches es wahrlich verdient, neu aufgelegt und unter die Leute gebracht zu werden. “Worship Or Die“ ist ein schöner Leckerbissen. Mal schauen, wie das kommende Album so klingt.