Hookah The Fuzz - Hookah The Fuzz

Review

Der Bandname HOOKAH THE FUZZ, Wasserpfeife und psychedelische Farben auf dem Cover – zugegeben, erfolgreicher kann man den ersten Eindruck wohl kaum in die Irre leiten. Denn das Quintett aus dem englischen Birmingham spielt nicht etwa zugedröhnten Spacerock, sondern eher mit Erwartungen. Sie sind nicht deine 08/15-Metalband, keine hippen Newcomer, keine Trendwellenreiter oder Schubladendenker. Wenn man einen Eindruck von ihrem Debütalbum mitnimmt, dann wohl der, dass hier der glückliche Zufall fünf äußerst versierte und erfahrene Musiker zusammengeführt hat, die unter normalen Bedingungen keinen einzigen Song zustande kriegen würden. Fünf Querköpfe in einem Proberaum – da fliegen normalerweise als Wurfgeschosse umfunktionierte Instrumente durch die Luft.

Aber sie haben es geschafft, ihre mannigfaltigen Einflüsse alle unterzubringen, so ungezwungen und frei, wie man sich das als Hörer nur wünschen kann. HOOKAH THE FUZZ sind Metal. Den spielen sie mal ordentlich heavy, driften in groovige Hard Rock Gegenden ab, können aber auch schön losthrashen. Und wenn dann noch Sänger Jefferies loslegt und etwas vom Stile Hetfields in seine Stimme legt, klingt das Ganze tatsächlich groß. Aber es wird noch größer: Als Anspieltipp mit Vollbedienungsgarantie sei „Preachers Suck More…“ empfohlen, weil sie hier mit Vorliebe und ganz unchaotisch durch die Stilgarten pflügen. Die Nummer startet funky und relaxt, mit coolen Licks, dann wandelt sie sich zu monumentalem Rock mit orchestralem Touch, monströse Riffs tauchen auf, später fliegt man Richtung Stoner und Psychedelic, aber auch typische Melodic und Gothic Passagen werden hier harmonisch eingeflochten. In knapp neun Minuten geht viel, und das nutzen sie ganz ungeniert aus.

Sie rocken hart, metallisch, progressiv, immer wieder mit großen, eingängigen Melodien und Versen, arbeiten mitunter balladeske Momente mit fesselnder Wirkung heraus („Addict“), und geben sich ganz virtuos. Ausgedehnte Soli, verspieltes Schlagzeug, facettenreicher Sound und aufregendes, frisches Songwriting – was die Briten hier auftischen, hat längst den Amateurstatus hinter sich gelassen. Mit diesem Material in der Hinterhand haben sie ganz zurecht die Bühne mit einer Größe wie OPETH auf dem Bloodstock Festival geteilt. HOOKAH THE FUZZ haben keinen Grund, sich zu verstecken, denn ihr Album ist wirklich eine Wucht. Daher verdiente 8 Punkte mit der Hoffnung, dass die Jungs bald Rückendeckung eines aufgeschlossenen Labels finden. Das Potential haben sie, mehrfach.

31.10.2010

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