House Of Lords - Cartesian Dreams

Review

„Kartesische Träume“ muss man erst einmal haben! Die Jungs von HOUSE OF LORDS scheinen davon betroffen zu sein, denn nicht umsonst trägt die neue Langrille der Hard Rock-Granden den klingenden Titel „Cartesian Dreams“. Was guter, alter Rock mit Renè Descartes zu tun hat, sei an dieser Stelle dahingestellt. Im Gegensatz dazu beschäftigen wir uns lieber mit der gebotenen Musik. Seit 1989 sind HOUSE OF LORDS bereits unterwegs und haben damals ihr selbst-betiteltes Debüt veröffentlicht. Nach einigen Line-up-Wechseln und einem kurzzeitigen Bruch haben die Mannen rund um Frontkehlchen James Christian in den 2000er-Jahren wieder an Fahrt aufgenommen und veröffentlichen in den letzten Jahren regelmäßig gut- bis hochklassige Alben. Die musikalische Ausrichtung begann vor zwanzig Jahren mit massentauglichem Stadion-Rock. Von Power bis Melodic Metal haben die Jungs schon alles ausprobiert und haben sich auf den beiden letzten Alben für einen beständigen Kurs entschieden. Vor allem auf „Come To My Kingdom“ ist ihnen ein äußerst ausgewogener und frischer Mix aus AOR-Melodien der Marke AEROSMITH und saftigen Rock-Riffs gelungen. Gespannt auf den neuen Output habe ich die Platte voller Erwartung in den Player gelegt und siehe da – ich bin wiederum nicht enttäuscht worden…

„Cartesian Dreams“ hat alles, was man von einem anständigen AOR-Album erwarten kann und darf. Die Produktion drückt einen in den Hocker, Christians Stimme ist sowieso unvergleichlich und auch die Mischung zwischen schnellen und ruhigeren Stücken wurde gut umgesetzt. Neben dem speedigen und auch etwas epischen Titeltrack könnte ein Song wie „Sweet September“ auf jedem bisherigen GOTTHARD-Album stehen. Das soll aber überhaupt nicht negativ klingen, denn HOUSE OF LORDS kratzen immer wieder die Kurve und verhindern ein Abdriften in wässrige und vor allem durchschnittliche Mainstream-Gefilde. Mit „Joanna“ und „Bangin“ wird dann wieder die 80er-Stadion-Keule ausgepackt, aber auch speedigere Songs wie „Saved By Rock“ funktionieren und wirken an keiner Stelle abgekupfert oder kopiert. Die Riffs sitzen, sind zwar nicht wirklich innovativ und trotzdem klingen sie frisch und passen einfach in das Gesamtkonzept der ganzen Scheibe.

HOUSE OF LORDS leben vor allem durch die grandiosen Leistungen ihres Stimmwunders, das am Mikrofon steht. Die instrumentale Seite trägt zwar auch ihren Teil bei, doch James Christian vermag es einfach, den Songs eine gewisse Atmosphäre mitzugeben und den Hörer somit zu begeistern. Nach „Come To My Kingdom“ legen HOUSE OF LORDS mit „Cartesian Dreams“ also einen weiteren Beweis ab, dass Hard Rock-Mucke auch nach zwei Dekaden noch nicht unbedingt abgedroschen und langweilig klingen muss. „Cartesian Dreams“ bietet fast alles, was man als verwöhnter Rock-Konsument hören will. Ein wenig qualitative Luft nach oben bleibt zwar noch offen, doch man sollte die Hoffnung niemals aufgeben. Vielleicht gelingt HOUSE OF LORDS ja irgendwann zum Ausklang ihrer erfolgreichen Karriere das absolute Über-Album, „Cartesian Dreams“ ist wenigstens schon einmal knapp dran!

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06.09.2009

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