In Morpheus' Arms - Distrust The Mantra

Review

Es gibt Momente im Leben eines Redakteurs, in denen er selbst auf eine Band zugehen muss, um mit musikalischen Ergüssen einer Band versorgt zu werden. So geschehen bei dieser jungen Band aus Duisburg im Ruhrgebiet, welche mit ihrer Teilnahme am „Metal 2 Metal Vol. 2“-Samplers des Labels Eyra Records deutlich aufgefallen sind.

Vertreten war auf diesem Sampler das Stück „Reality“ was dafür ausreichte, dass der Redakteur einfach mehr von dieser Truppe hören musste. Gesagt, getan. Einige Zeit später lag dann endlich das komplette Album namens „Distrust The Mantra“ im Briefkasten, und IN MORPHEUS’ ARMS traten ihren Siegeszug im Gehörgang des Schreiberlings an. Denn dieses Album ist kein normales Album, vielmehr hört es sich so an, als wäre es ein Gottesgeschenk an alle, die mit belanglosem 08/15-Metal nichts anfangen können. Denn die Jungs und Mädels aus dem Ruhrpott haben einfach eine Gabe bezüglich des Musizierens und Songwritings, anders kann man es wirklich nicht ausdrücken.

Die acht Songs des Albums sprechen in dieser Hinsicht für sich. Das bereits erwähnte Stück „Reality“ besticht bereits durch sein facettenreiches Erscheinungsbild. Angefangen mit dem gekonnten Zusammenspiel zwischen Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug, zeigt die Truppe ihr Können und ihre Professionalität. Doch spätestens mit Einsatz der wunderbaren Stimme von Sängerin Mira Kohli, welche den Hörer mit jeder Silbe in ihren Bann zieht, kann man der Musik der Combo nicht mehr entkommen. Die Ergüsse auf „Distrust The Mantra“ unterliegen tiefer Melancholie und Hoffnungslosigkeit, was auch Nummern wie „Revelation“ oder „Contacting The Angelic“ deutlich machen. Dabei setzt die Truppe auf einen gekonnten Mix aus THE GATHERING, OPETH, LED ZEPPELIN, FATES WARNING und älteren TIAMAT.

Der Dreiteiler „Pandemonium“ ist ein Mammutwerk, welches seinesgleichen sucht. Zwar fehlt hier etwas der Gesang, allerdings gleichen dies die super gespielten Passagen und das Zusammenspiel der Instrumentalisten wieder aus. Und obwohl die Stücke des Albums meistens mit einer Überlänge ausgestattet sind, kommt zu keiner Sekunde Langeweile auf. Im Gegenteil, IN MORPHEUS’ ARMS wissen, wie man einen Track auch auf lange Sicht gesehen interessant gestaltet. Aus diesem Grund werden an notwendigen Stellen verschiedene Elemente eingebaut, welche Abwechslung mit sich bringen.

Selbst bei der Produktion hat sich die Band auf keine Kompromisse eingelassen. Der klare Sound passt einfach nur hervorragend zu den Stücken. Die Instrumente wurden sauber und differenziert gemischt, so wie man es von den meisten Progressive-Metal-Bands auch gewohnt sein sollte. Dabei kommen die Nummern mit ordentlich Schmackes rüber, damit auch der Tieftöner zu einem dauerhaften Einsatz kommt.

Wer also auf der Suche nach einer Band ist, die man nicht so richtig in eine Schublade stecken kann, dem kann IN MORPHEUS’ ARMS nur empfohlen werden. Unverbrauchter, schwer kalkulierbarer Progressive Metal in der oberen Liga. Ich bin jedenfalls schwer beeindruckt.

28.03.2010

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