Jenny Hooker - Hooker Rock
Markus Endres
Yeah, das klingt schon recht cool, was JENNY HOOKER da auf ihrem passend betitelten Debütalbum „Hooker Rock“ so Musizieren. Eine ganz passable Mischung aus Stoner Rock, Schweinerock, Southern Rock, Alternative und sogar ein Schuss Thrash Metal! Und dazu noch eine schicke Dame mit Südstaaten-Shirt, gespreizten Beinen und Meerschweinchen (Porno!) auf dem Cover. So meine Herren, jetzt aber mal wieder den Sabber abwischen, Blick weg von der Schönheit und weiter im Text.
Die Bandbiografie der Münchner Newcomer liest sich recht hanebüchen: benannt nach einer Selbstmord begangenen amerikanischen Prostituierten hat deren in Deutschland lebender Sohn einige Musiker um sich gescharrt, um JENNY HOOKER zu gründen. Nun ja, ein anrüchiges Image gehört zu diesem Genre einfach dazu, und vielleicht steckt ja auch ein Funken Wahrheit dahinter? Passen tut es auf jeden Fall.
In jeglicher Hinsicht bedienen JENNY HOOKER mit „Hooker Rock“ die gängigen Klischees, das betrifft die Biografie, das Cover, die Texte, als auch die rustikale, authentisch wirkende Musik. „My Band Suxxx“ erinnert ein wenig an ANTHRAX, wie diese Mitte der Neunziger klangen, passend dazu klingt deren Sänger einem gewissen John Bush nicht ganz unähnlich, und ähnlich starke Hooklines haben JENNY HOOKER hier drauf. Diese starke Gesangsleistung bleibt aber leider während der insgesamt 14 Songs nicht konstant. Aufhorchen lassen auf jeden Fall noch „Ghost Of A Dance“ sowie „Guinea Pig“. Die dunklen Riffs sind schön direkt, dabei nicht zu rotzig dreckig, das Ganze mit herrlich groovenden Rhythmen und fettem Sound dank erdiger Produktion. Neben den bereits erwähnten ANTHRAX kommen mir beim Anhören von „Hooker Rock“ noch ORANGE GOBLIN, CLUTCH und QUEENS OF THE STONE AGE in den Sinn. An deren Qualität kommen JENNY HOOKER zwar noch nicht ran, ein erfrischendes und unterhaltsames, amerikanisch klingendes Rockalbum ist es aber allemal.
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