Kartikeya - Samudra

Review

Sie hören heute: djenty Prog aus Russland. Das, was KARTIKEYA mit ihrem dritten Album „Samudra“ zugegeben arg spät über die Membranen der Rezensentin ballern, zieht seine Energie aus noch östlicheren Sektoren: „Samudra“ steht wie seine Vorgänger im Kontext des Hinduismus und gibt Auftakt für eine fünfteilige Konzeptreihe über dessen Naturelemente. KARTIKEYA haben also noch einiges vor.

Mit „Samudra“ nehmen sich die Moskauer zunächst des Wassers an. Das wird, oh Wunder, vor allem im wabernden Titeltrack spürbar. Aber schon eingangs („Dharma Pt. 1 – Into The Sacred Waves“) wird mit viel Synthie-Hintergrundfüllstoff Tiefe und Weite eingebracht. Sehr ansprechend ist auch die Bandbreite zwischen Djent-Grooves, Marschtaktung und Knüppelei („Tandava“, „Durga Puja“). Technisch, mit Sinn für Atmosphäre und gelegentlichem Tritt auf die Bremse, ohne den Zug nach vorn zu verhindern. Stark!

Mit fortlaufender Spielzeit bröckelt die Begeisterung der Rezensentin. Merklich. Obwohl es noch richtig gut losgeht, fällt „The Horrors Of Home“ ab dem Refrain eher flach ins Ohr, „Mask Of The Blind“ offenbart Schmalztopf-Cleangesang, „The Golden Blades“ bieten mit gleichlaufenden Melodielinien kaum Ecken und Kanten. Verzeihung, aber angesichts dessen mag man an eine durchschnittliche mittelalterliche Dudelsackkapelle denken. Der Tiefpunkt wird dann mit „Kannada – Munjaaneddu Kumbaaranna“ erreicht. Ohne indische Folklore denunzieren zu wollen – der Track ist ein ganz großes Schade. Oder er ist humoristisch gemeint und erschließt sich der Rezensentin nicht. Das rettet leider auch Karl Sanders‘ (NILE) Gitarrenbeitrag nicht maßgeblich.

Nach dieser Durststrecke geht es ab „Tunnels Of Naraka“ – hier sei das von DAVID „MAXIM“ MICIC beigesteuerte Solo extrem lobend erwähnt – wieder steil bergauf und KARTIKEYA donnern munter und druckvoll mit Tiefdunkeldjent voran. Wobei zum Ende hin („Dharma Pt. 2 – Into The Tranquil Skies“) wieder der Hang zu übereingängigen und damit eher drögen Refrains zum Vorschein kommt. Ach Mensch. Damit ist „Samudra“ ein in jeder Hinsicht dynamisches, engagiertes Album, das im Mittelteil einbricht, aber an den Enden einiges wettmacht.

10.01.2018

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