Katalepsy - Autopsychosis

Review

Eigentlich gehört das US-amerikanische Label Unique Leader Records, bis auf wenige Ausnahmen, für Fetischisten von brutaler Instrumentalrasur noch immer zu jenen Plattenschmieden, wo man fast blind jedes frische Release kaufen kann. In Europa wird deren Repertoire mittlerweile von Hammerheart Records vertrieben. Eine oben genannte Ausnahme bildet sicherlich die neue RINGS OF SATURN, die ob ihrer extravaganten Art ein absolutes Polarisationswerk darstellt. Die russische Truppe KATALEPSY ist da bei weitem unkomplizierter. Im Jahr 2003 gegründet, stellt “Autopsychosis“ deren zweites Album dar und setzt in etwa dort an, wo Bands wie DEVOURMENT oder deren Landsmänner von ABOMINABLE PUTRIDITY aufhören. 

Demnach kann man für Freunde des modern angehauchten Prügel- und Röchelsports wieder einmal eine bedingungslose Kaufempfehlung aussprechen. Schließlich beschränken sich die Osteuropäer aufs Wesentliche, dafür aber auf einem denkbar hohen Niveau. Dabei agieren die Hauptstädter nichtsdestoweniger keineswegs auf knüppelstumpfer Schülerbandebene, sondern arbeiten auch mit technischen Raffinessen, die den Genuss von “Autopsychosis“ allerdings keineswegs anstrengender machen. Nicht so ganz den federleichten Brocken liefert die Fünfer-Kombo höchstens aus jenem Grund, weil die Platte ohne Unterlass schreddert – mal mit Groove, mal mit hohem Moshanteil und dann wieder auf Koks und Speed zusammen.

Der Grundstil ist allerdings mit Brutal Death Metal mit gewissen Slam-Anteilen durchaus ordentlich zusammengefasst, auch wenn KATALEPSY sogar für den “Otto-Normal-Deather“ relativ zugänglich erscheinen dürften. Schließlich arbeiten die Russen, ähnlich wie BENIGHTED, neben ihren wahnwitzigen Aggressionsausbrüchen auch noch mit vielen Parts, die den Hörer schlichtweg anspringen – wenn auch in die Magengrube. Beispielhaft genannt seien dazu nur einmal die Stücke “Cold Flesh Citadel“ und “Gore Conspiracy“. Insgesamt krankt “Autopsychosis“ für mich noch an etwas zu pistenartiger Glätte und Sterilität, die in diesem Kontext vielleicht auch etwas geringer hätte ausfallen dürfen. Doch das wäre unnötig Wasser in den Wein gegossen. KATALEPSY produzieren hier durchaus blutig roten Wein, und zwar richtig guten.

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01.02.2013

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1 Kommentar zu Katalepsy - Autopsychosis

  1. Matthias sagt:

    Jo, ziemliches Gekloppe. Kommt ganz gut das Teil, selbst wenn es hier nix außerordentlich dolles zu hören gibt. Aber schön, dass es auch vermehrt Bands aus Russland schaffen, etwas mehr Gehör zu erlangen.

    7/10