Kaukasus - ‘I’

Review

Produktiv ist er ja, dieser Mattias Olsson. Schon zum zweiten Mal binnen eines Monats landet eine frische Produktion des Multiinstrumentalisten auf meinem Schreibtisch. Der Schwede, der sich vor allem als Drummer der Band ÄNGLAGÅRD einen Namen machte, hat sich diesmal mit Ketil Einarsen (JAGA JAZZIST, Kooperationen mit MOTORPSYCHO) und Rhys Marsh (THE AUTUMN GHOST) zusammengetan, um unter dem Banner KAUKASUS das schlicht als ‘I‘ betitelte Werk vorzulegen – ohne die norwegischen Kollegen auch nur einmal zu treffen. Die typische Prog-Rock-Supergroup-Schiene? Mitnichten!

 

Das mit einem CRIMSON’schen Gitarrenriff einleitende Album überfällt den Hörer nämlich nicht gerade mit nervenstrapazierender Virtuosität, sondern lässt dem Gesang bereits beim Opener “The Ending Of The Open Sky“ angenehm viel Raum. Flöten und Analogsynthies mischen sicher immer wieder zwischen die (gewollt?) dünnen, auf späte 60er produzierten Drums und Gitarren, all das angereichert mit Kraut- und Artrock-Elementen. Entsprechend passt es dem Trio dann noch ganz gut in den Kram, dass Rhys Marsh über so eine ausfüllende, angenehm warme Stimme verfügt und damit ähnlich wie Überflieger STEVEN WILSON beweist, dass man als Multiinstrumentalist keinesfalls das Mikro scheuen muss.


So ist es gerade er, der die Balance zwischen Eingängigkeit und experimentellen, gar bedrückenden Soundschichten aus Fender Rhodes, VCS3 und allen Arten von Flöten über eine dreiviertel Stunde Spielzeit hält. Höre man sich nur die Vorab-Single “Lift The Memory“ an, dessen erste Minuten wohl zu den eingängigsten der Scheibe gehören. Mehr und mehr verliert man sich dann aber in akustischen Spielereien, folgt dank Marsh gegen Ende jedoch wieder dem roten Faden der Platte.


‘I‘ ist eines dieser typischen Supergroup-Produkte, das unbedingt proggy und abgedriftet zur gleichen Zeit sein will. Wenn dann aber sogar anderswo als Füllmaterial abgestempelte Soundscapes wie “Starlit Motion“ richtig platziert wirken, wird schnell klar: Es ist eines dieser Alben, wo es fruchtet! Dabei kommt zwar weder ein zweites “In The Court Of The Crimson King“, noch ein “The Dark Side Of The Moon“ raus, aber mit Hinzugabe eines Schusses ROXY MUSIC und den technischen Spielereien des 21. Jahrhunderts ergibt sich ein Werk, mit dem sich doch mancher anfreunden könnte.

 

17.07.2014

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