Lazarus Blackstar - Funeral Voyeur
Nach dem Erstling „Revelations“ wollen LAZARUS BLACKSTAR mit „Funeral Voyeur“ nun dem geneigten Hörer ein zweites Mal ihr aggressives Geschwür schmackhaft machen, das sich auf eitrigen Bahnen irgendwo im stilistischen Bermudadreieck Sludge-Doom-Core durch die Eingeweide wälzt. Soweit zumindest die Absicht der fünf Herren aus Bradford, deren neues Machwerk für Anhänger von EYEHATEGOD, ST. VITUS und Co. interessant sein sollte – freilich ohne deren Klasse zu erreichen.
Denn so solide die in Summe sieben Stücke auch sein mögen, so unspektakulär rauschen sie auch am Hörer vorbei: Zu gleichbleibend das Tempo, zu bekannt die Harmonien, zu gleichförmig und monoton die Stimme. Gerade diese soll ja, weil hasserfüllt und klebrig kriechend, das Aushängeschild von LAZARUS BLACKSTAR sein, zerrt allerdings spätestens nach ein paar Stücken an den Nervensträngen, wenn der Überraschungseffekt erst einmal verflogen ist und sich die schrillen Anteile bemerkbar machen.
Auch ansonsten ist kein Blumentopf zu holen, was hauptsächlich, wie bereits erwähnt, am nur selten variierten Tempo und fehlenden Überriffs liegt. Das Eingangsriff von „The Day The Circus Came“ ist da schon richtig eingängig und weiß ein kleines bisschen zu begeistern. Leider verliert sich diese Energie dann wieder im gleichförmigen Durchschnitt, der auch sonst auf dem Album vorherrscht. Dass der Sänger dann noch mit, Verzeihung, seltendämlichen Titeln wie „I’m Not Paranoid (I Know That They Hate Me)“ oder so unbrisanten Erkenntnissen wie „the bullshit I read on the internet“ aufwartet, ist da dann gar nicht mehr ausschlaggebend.
Wer aber absoluter Anhänger der Stilrichtung ist und nicht mehr als solide Kost sucht, ist hier herzlich eingeladen zuzugreifen, alle anderen sollten sich mit den Genregenossen von LAZARUS BLACKSTAR vetrösten.
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