Lechery - Violator

Review

Lechery wurden 2004 gegründet, als sich Martin Bengtsson (Gesang, Gitarre), Frederik Nordstrandth (Gitarre, Keyboard), Martin Karlsson (Bass), und Robert Persson (Schlagzeug) zusammenschlossen. Nach zwei Demos wurden sie von Metal Heaven entdeckt und unter Vertrag genommen.
Ihr Debut „Violator“, das zur Rezension vorliegt, geht am 18. Januar 2008 an den Start.

Das Eröffnungsriff von „Rise With Me“ gefällt mir schonmal sehr gut, und der Headbang-Effekt stellt sich dann sofort ein, als die Rhythmusgruppe und der Gesang dazustoßen. Stilistisch klingt der Song wie eine Mixtur aus 80er German Metal und Schweden Metal á la Hammerfall. Es wird einwandfrei auf einen gesanglichen Höhepunkt hingearbeitet, der dann auch sofort den Gehörgängen schmeichelt.
„Come Alive“ hackt auf dieser Kerbe weiter. Ein (diesmal tiefergestimmtes) Introriff, der stückweise Aufbau und der eingängige Refrain. Dazu kommt diesmal ein langer Soloabschnitt.
Ruhig und akustisch beginnt „I Am The One“. Doch der wuchtige Beat und die E-Gitarren werden schon bald ausgepackt und führen den Track im Mid-Tempo zum Refrain. Bengtssons singt in einer angenehmen mittleren Stimmlage mit einem rauhen Unterton. Teilweise könnte er aber mehr Druck in die Songs bringen, was zum Beispiel hier auffällt.
Bei „Hero Of The Night“ sind die Einflüsse des 80er-Jahre-German Metal am deutlichsten. Während dem Hören kommen mir Songs von TRANCE, den frühen STORMWITCH oder auch WARLOCK in den Sinn. Natürlich etwas zeitgemäßer arrangiert und gut umgesetzt.
„Your Fate“ kommt mit einem hymnenartigen Chorus, der aus RUNNING WILD-Beständen stammen könnte. Die Riffs dagegen haben eher ACCEPTs Signatur.

Mit Eröffnungsriffs können die Schweden glänzen. Auch bei „What Burns In Their Eyes“ beweisen sie dies wieder. Sehr druckvoll kommt bei diesem Song das Schlagzeug heraus und heizt den Groove damit ordentlich an. Der Refrain kann nicht so überzeugen, wie bei anderen Tracks.
Eine tolle melodische Einstimmung durch die Leadgitarre macht Appetit auf „Slave Under Passion“. Und die Hoffnung wird nicht getrübt. Mit starker Gitarrenbegleitung und drückendem Rhythmus wird auf einen Hammer-Höhepunkt hingetrieben. Immer wieder wird die Leadmelodie mit eingestreut, was den Vormarsch dann etwas auflockert. Auch die Soli sind allererste Sahne.
Den Vergleich zum Deutschmetal muss ich bei „Why“ wieder heranziehen, denn das könnte völlig authentisch zu den frühen GRAVE DIGGER passen. Lediglich die Leadsoli sind ein wenig zu melodisch und verspielt.

Mehr an den 90ern orientiert sich „Cynical“, und zwar an fetzigem Power Metal, wie ihn RAGE spielen. In Refrain und Solo dominieren aber die melodischeren schwedischen Einflüsse.
„Attraction“ ist ein Mid-Tempo-Stampfer mit überzeugender Rhythmusarbeit, dafür fehlen aber die eingängigen Momente. Der Song dampft am Gehör vorbei und setzt sich nicht fest.
Mit „Open Your Eyes“ schließt das Album mit einer schönen Halbballade. Ein akustisch untermalter Aufbau mit ruhigem Gesang wird durch die einsetzenden E-Gitarren aufgefangen und zu einem starken choralen Höhepunkt geführt.

LECHERY lassen Erinnerungen an den deutschen Metal der 80er wieder aufleben. Sehr ideenreich, melodisch und zeitgemäß umgesetzt.
Es sind wirklich gute Songs vorhanden, die den Metal Fan zum Bangen einladen. Ausfälle gibt es nicht und wenige mittelmäßige Tracks können ein gutes Gesamtergebnis nicht trüben. Auf dieser Leistung können die Schweden aufbauen und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie in ihrer nächsten Scheibe noch zulegen können.
Mit „Rise With Me“, „Slave Under Passion“ und „Open Your Eyes“ gibt es ganz klare Anspieltipps.

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11.01.2008

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1 Kommentar zu Lechery - Violator

  1. stendahl sagt:

    Gut, dass ich die nicht in die Finger bekam;-) 0815-Melodic-True-Metal ohne Substanz mit quäkendem Sänger und ausgelutschten Licks, natürlich nur für mich…

    4/10