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Lilyum - Nothing Is Mine

Review

LILYUMs „Nothing Is Mine“ ist der Prototyp für Alben, die für Anhänger berührenden Schwarzmetalls ein Ärgernis sind. Das liegt nicht (nur) daran, dass es angesichts zahlloser Untergrund-Veröffentlichungen, die mindestens drei Klassen besser sind, ganz schön schmerzt, „Nothing Is Mine“ als Labelveröffentlichung zu sehen. Es ist vielmehr die Lieblosigkeit, mit der hier ein Genre bedient wird, deren emotionale Dimension mindestens im extremen Metal seinesgleichen sucht.

Nachdem diese Erkenntnis nun ausgesprochen ist, kann ich mich dem vierten Album der beiden Italiener Kosmos Reversum [sic!] und Xes etwas detaillierter widmen. Wenn es denn so etwas wie Details gäbe, denen ich mich widmen könnte. Im Wesentlichen bestehen die acht Songs nämlich aus Riffs von der Stange, die zumeist nicht einmal durch eine vernünftige Rhythmusgitarre ergänzt werden. Dazu gibt es minimalistisch (man könnte es auch ‚wenig kreativ‘ oder ‚ziemlich faul‘ nennen) programmiertes Schlagzeug, das Dusktones großkotzige Bezeichnung Kosmos Reversums als ‚Multi-Instrumentalist‘ Lügen straft („Alter, der Typ kann Bass und Gitarre – das muss ein Multi-Instrumentalist sein!“). Einziger vermeintlicher Lichtblick sind die Vocals Xes‘, die durch ziemlich coole Effekte so etwas wie einen Exoten-Bonus einheimsen können, durch fehlende Abwechslung aber spätestens nach zweieinhalb Songs ihre Wirkung verlieren. Das wiederum ist eine Aussage, die man auch auf das Album in seiner Gesamtheit beziehen kann: Spannungsarm, öde, völlig ohne Dramaturgie, Dynamik oder Höhepunkte – was sollen übrigens diese ständigen Fade-Outs? Kann man einen Song nicht auf den Punkt beenden?

Ich will an dieser Stelle nicht alles schlecht machen. Hin und wieder tauchen auch mal zweistimmige Leads auf, die es dann sogar ab und zu schaffen, aus dem ewig gleichen Kleine-Terz-Klischee auszubrechen. Des Weiteren kann Xes offenbar auch klar singen – beschränkt sich aber auf ein paar „Hööö“s im ersten Song „Altar Of Darkness“.

Zusammenfassend hat „Nothing Is Mine“ sicherlich keinen Totalverriss verdient – dafür machen LILYUM zu wenig falsch. Um jedoch Black Metal zu inszenieren, der diesen Namen auch fernab der oberflächlichen Stilmittel verdient, müsste man eben auch vieles richtig machen.

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20.02.2012

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