Load - SuperEgo

Review

Man kann dem Schweizer Electronic-Duo LOAD zu ihrem Debütalbum „SuperEgo“ nur gratulieren. Was die beiden Baseler, die unter den Pseudonymen Zaffre und Cyan auftreten, mit ihrem ersten Werk abliefern, ist schon ziemlich beachtlich.

LOAD – mehr als ein wilder Ritt durch die 1980er

Obwohl der Sound tief im Synth Pop und Darkwave der 1980er verwurzelt klingt, so gelingt es LOAD doch, diesen sorgsam aufzupolieren und mit modernen Elementen anzureichern. Geradezu unbekümmert arbeiten sich LOAD an den Größen dieser Genres ab. „SuperEgo“ ist damit deutlich mehr als nur eine bloße und plumpe Verehrung musikalischer Vorbilder. Es ist insgesamt ein frischer und erfrischender Ansatz, den die beiden Protagonisten hier verfolgen.

So stecken verschiedenste Elemente und Versatzstücke aus den Arbeiten von NEW ORDER bis DEPECHE MODE, von KILLING JOKE bis TALK TALK in den Titeln von „SuperEgo“ – aber auch eine spürbare Prise DAFT PUNK. Insbesondere die leichtfüßig über die Titel gezogenen Gitarren und die treibenden Basslinien erinnern wiederholt an die französischen Maskenmänner – das hitverdächtige „Red Riding Hot“ oder auch „Black Night Satellite“ mögen hierfür als Nachweis dienen.

Und wenn dann wiederholt die klangliche Nähe zu den FIELDS OF THE NEPHILIM oder den geschätzten SISTERS OF MERCY durchscheint, wenn der Gothic-Rock-Einfluss stärker nach Vorne gekehrt wird, wenn man sich in melancholischere Gestade vorwagt, dann kommen Titel wie „Cover Your Tracks“ dabei heraus – der sogar mit einem richtig cheesy Saxophon aufwarten kann. Sowas hat Hitpotential – und LOAD klingen, als würden sie derartige Titel schon seit zwanzig Jahren schreiben – eingängig, gefällig, flockig. Nunja, düsterflockig. Das gelegentliche Kratzen an Gothic-Klischees und kitschigen Texten („Dark Madonna“) ist dabei nicht unbedingt ein Nachteil, sondern eher unterhaltsam-wohldosiert.

Dass die Band sich vor zeitgenössischen Kapellen wie THEN COMES SILENCE oder DRAB MAJESTY, die eine ähnliche Zielgruppe ansprechen dürften, qualitativ nicht verstecken muss, sollte ohnehin klar sein. Und wenn LOAD am Ende noch eine gelungene Coverversion von MARILYN MANSONs „Great Big White World“ in den Ring wirft, dann zeugt das schon von gesundem Selbstbewusstsein – und dieses Attitüde zeigen LOAD völlig zu Recht.

„SuperEgo“: Ein Debüt nach Maß

Mix und Mastering in der allseits bekannten Klangschmiede Studio E kommt dem nüchternen aber differenzierten Klang von „SuperEgo“ sehr zu Gute. Mit der charismatischen Gesangleistung, dem geschickten Songaufbau und dem sehr organisch eingesetzten Drumcomputer haben LOAD zudem bereits beim Debüt eigene musikalische Trademarks und einen Wiedererkennungswert auszuweisen. Nicht schlecht für eine erstes Album, könnte man sagen – von dessen Qualität könnt ihr euch in voller Gänze auch in unserem Album-Stream überzeugen.

LOAD zeigen mit „SuperEgo“ wie moderner und frischer Synth Pop mit düsteren Wurzeln klingen sollte. Sehr gern mehr davon.

25.05.2020

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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2 Kommentare zu Load - SuperEgo

  1. royale sagt:

    Das Album wurde ja schonmal in den News vorgestellt, nach kurzem reinhören musste ich aber feststellen, „genau mein Ding“. Was meine musikalische Welt gerade angeht, füllen LOAD, perfekt eine Lücke.
    Habe etwas Werbung im Freundeskreis gemacht und bis jetzt hat es jeden Geschmack getroffen obwohl die Geschmäcker in meinem Freundeskreis nicht unterschiedlicher sein könnten 🙂

  2. doktor von pain sagt:

    Ja, klingt echt gut. Das Album habe ich mir direkt mal bestellt.