Lost Ubikyst In Apeiron - Abstruse Imbeciles Nailed On Slavery

Review

„Extreme Modern Progressive Metal“ – so nennt man das also. Aber eine catchy Bezeichnung für die eigentlich ja vollkommen unkategorisierbare Musik der neuen Band hat ja noch nie geschadet. Im Falle von LOST UBIKYST IN APEIRON ist die neue Band ein neues Projekt des Franzosen, der sich selbst Schrissse nennt und seit den 90er Jahren zunächst allein, später mit der Gruppe THE GATEWAY und nun wieder allein musiziert. UBIKYST IN APEIRON ist nur Schrissse. Schrissse an den Gitarren, dem Bass, den Synthies, vor dem Mikrofon und dem Computer.

„Abstruse Imbeciles Nailed On Slavery“, so der Name des Albums, das laut Biographie ganze sieben Jahre in der Produktion steckte. Und ja, diese Zeit merkt man den sehr progressiven und ins Detail gehenden Kompositionen durchaus an. Schrissse ist zweifellos ein talentierter Musiker. Die Gitarrenarbeit ist hervorragend und reicht vom MESHUGGAH-Djent (ohne die Takte dabei allerdings allzu krumm wirken zu lassen) bis zum melodischen Highspeed-Solo. Am wenigsten überzeugt der Mann noch gesangstechnisch, wo er Erinnerungen an das semiprofessionelle Sludge-Brüllorgan eines Brent Hinds (MASTODON) weckt. Nur kann Schrissse nicht noch auf drei weitere Stimmen zurückgreifen und fügt sich mit seiner eigenen nicht immer ganz passend in die Songs ein.

Das Instrumentale verkommt allerdings nur ganz selten („Blind Cyclops“) zum progressiven Selbstzweck und die von Schrissse aufgeführten Einflüsse finden sich von OPETH über DEVIN TOWNSEND und bis zu STEVE VAI tatsächlich alle irgendwo wieder. Getragene, epische Passagen wechseln sich mit Akustikparts und brutalem Technikgefrickel ab, elektronische Spielereien und unkonventionelle Effekte sorgen für Stilbrüche an den richtigen Stellen.

Man merkt dem Projekt sein Projektdasein an und natürlich hätten echte Drums dem Ganzen noch mehr Tiefe verliehen. An Fähigkeiten und musikalischer Vision fehlt es Schrissse allerdings wirklich nicht und man kann nur hoffen, dass es nun keine weiteren sieben Jahre bis zum nächsten Album dauert.

28.01.2015

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