Mael Mórdha - Mannanán

MAEL MÓRDHA spielen „Gaelic Doom Metal“. Ja, ich weiß, das klingt verdammt bedeutsam, und das haben diese Jungs aus Irland wohl auch gedacht, als sie diese Spielart begrüdet haben. Ich muss sagen, allzu „gälisch“ finde ich es nicht einmal, denn Folklore und irisch anmutende Harmonien finden sich in der Musik verhältnismäßig selten. Dafür bieten MAEL MÓRDHA eine überzeugende Mischung aus Doom- und Death Metal.

„Mannánan“ ist das dritte Album der Iren und überzeugt mit wuchtigen Rhythmusgitarren, majestätischen Höhepunkten und einem Sänger, der definitiv Wiedererkennungswert hat. Sämtliche Lieder gehen gut in’s Ohr und sind dabei doch trickreich genug aufgebaut, dass sie einen auch auf längere Zeit fesseln können. Gerade der Titeltrack überzeugt mit einem behutsamen, atmosphärischen Aufbau, vielen Wendungen und einer wehmütigen folkloristischen Note.

Die großartige Produktion von „Mannánan“ ist ebenfalls eine Erwähnung wert. Sämtliche Instrumente arbeiten perfekt zusammen, man vernimmt einen typischen, schön brummenden Bass und ein Schlagzeug, das genau richtig in das Gesamtbild eingearbeitet wurde. Auch die Tin Whistle sitzt gut im Klangbild, wobei sie leider viel zu selten zum Einsatz kommt. Generell ist es schade, dass MAEL MÓRDHA dem folkloristischen Aspekt ihrer Musik nicht mehr Platz eingeräumt haben, denn dafür haben sie ein gutes Händchen.

Ein wenig erinnern MAEL MÓRDHA an ihre Landsmänner PRIMORDIAL, wobei sie ganz klar einen eigenen Klang anstreben und im Gegensatz zum eher blackmetallischen Sound letzterer deutlich mehr nach Doom Metal klingen. Vielleicht sparen MAEL MÓRDHA sogar an der Folklore, um sich von PRIMORDIAL genauer abzugrenzen? Ich weiß es nicht genau. Eines ist jedoch klar: MAEL MÓRDHA machen einen verdammt guten Job und ihre Lieder sprudeln vor Energie, Glorie und Angriffslust.