Master Massive - The Pendulum

Review

Einen schweren Brocken setzen die Schweden MASTER MASSIVE mit „The Pendulum“ in die Welt: Eine siebzig Minuten lange Rock Opera, die mit einer mehrstimmig vorgetragenen, dystopischen Geschichte aufwartet. „The Pendulum“ besteht dabei aus Songmaterial, das über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren zusammengestellt wurde: Bereits 1993 gründeten sich MASTER MASSIVE, zu einer Veröffentlichung eines ersten Albums kam es seit dieser Zeit jedoch noch nicht.

Verwurzelt ist MASTER MASSIVE in der progressiven und gesellschaftskritischen Avantgarde Rock Bewegung der 1970er Jahre. Darüber hinaus bedient sich „The Pendulum“ jedoch überwiegend den Stilmitteln des 1980er Heavy Metal: Ein bisschen CANDLEMASS, ein bisschen MANOWAR und ein bisschen mehr KING DIAMOND. Eine Mischung, die sich bestens für die Darlegung einer epischen Geschichte von Gut und Böse, Angst und Hoffnung, eignet. Einzig: Das Verhältnis von gesprochenem und gesungenem Storytelling zu der instrumentalen Darbietung mag auf „The Pendulum“ streckenweise nicht so recht passen. Oftmals zieht sich die Instrumentierung derart in den Hintergrund zurück, dass sie nur knapp oberhalb der Wahrnehmungsschwelle liegt: Das kommt natürlich der Qualität der Vokalisten zugute, die den sich bietenden freien Raum gut ausfüllen. Dies kostet das Album jedoch seine Eingängigkeit und Durchschlagskraft, da die Songs auf Biegen und Brechen alle Wendungen der Geschichte mitgehen müssen, ob es passt oder nicht. Man muss sich also schon sehr auf die Geschichte einlassen können, um an „The Pendulum“ Unterhaltung zu finden. Anders als bei den ähnlich episch angelegten AVANTASIA, ohne hier einen allzu direkten Vergleich aufzumachen, fehlt MASTER MASSIVE die eindrucksvolle Wirkung, die eine gekonnt eingesetzte Instrumentalabteilung entfachen kann. Das Ergebnis sind unnötig überkomplizierte Kompositionen, die auch nicht durch die hörbar vorhandene Qualität der Musiker kompensiert werden können. Das ist umso bedauerlicher, als dass gerade die etwas längeren Instrumentalpassagen vom Können der Protagonisten zeugen – das folkige „The Broken Hearts“, ein eingestreuter Indianerchant zum Auftakt von „The Monastery“, einzelne Gitarrensoli in „Whishing Hell“ oder „Dark Prophecy“.

MASTER MASSIVE ist mit „The Pendulum“ ein phasenweise hörenswertes Album gelungen, das sich jedoch aufgrund seines speziellen Charakters wohl nur für hartgesottene Epic-Metal-Freunde eignet. Der Anspruch, ein überragendes und allumfassendes Werk abzuliefern, nimmt dem Unterhaltungswert aber letztlich die Luft. Weniger wäre hier doch mehr gewesen.

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12.07.2015

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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