Max Pie - Initial Process

Review

Progressive Power Metal ist wahrlich eine sehr undankbare Musikrichtung. Für die richtigen Prog-Fans zu eingängig und viel zu verspielt für Metaller haben es die Bands mehr als schwer. Lediglich KAMELOT und SYMPHONY X haben es zu einigem Erfolg gebracht. Trotzdem haben sich die Belgier MAX PIE genau für diesen Stil entschieden.

Schon ein Blick auf die Hülle verrät in welche Richtung das musikalische Material marschiert. Denn selbst der kürzeste Track “Crawlin“ kommt auf vier Minuten und 41 Sekunden. Bei solchen Spielzeiten kann eigentlich nur Progressivität regieren. Allerdings verlieren sich die fünf Musiker keineswegs in nervigem Gedudel, sondern verpacken ihren musikalischen Anspruch in mitreißende Rhythmen und knackige Riffs. Power Metal eben! Anspruchsvoll ist allerdings dessen musikalische Ausgestaltung. Zahlreiche Rhythmus–Wechsel, anspruchsvolle Gitarrenläufe und ausgedehnte Soli prägen das insgesamt sehr variable Bild, welches dieser Silberling bietet. Auch Sänger Tony schlägt in diese Kerbe. Seine Stimme bietet die nachdenklichen Texte dar, fungiert aber gleichzeitig auch als zusätzliches Instrument. Meistens singt er zwar clean, geschmiert mit einer Prise rotzigem Hard Rock–Flair, aber auch aggressive Shouts hat er im Angebot. Nur wenn er versucht auf die Kopfstimme umzuschalten wird es mitunter leicht knödelig und kann schon einmal nerven. Er will einfach zu viel.

Ein Motto, das leider auch auf das gesamte Album bezogen werden könnte. Denn das Quintett hat eine Tendenz dazu, seine Songs zu überfrachten. Manchmal ist es schon schwer nachzuvollziehen, welches Instrument gerade welche Bewegung macht oder welche Rolle spielt. Das passt nicht immer alles zu hundert Prozent zusammen. Wenn man aber den mehr als hohen Anspruch an die Virtuosität der Musiker bedenkt, dann kann man diese leichten Schwächen im Arrangement schon einmal in Kauf nehmen. Davon, dass es sich hier um ein Debüt–Album handelt mal ganz abgesehen. Immerhin sorgt diese Tatsache dafür, dass “Initial Process“ so schnell nicht langweilig wird. Selbst bei dem zigsten Durchlauf kann der Hörer hier noch etwas neues entdecken.

Letztendlich gibt es noch einige Baustellen für MAX PIE. Vor allem die sogwriterischen Fähigkeiten der fünf sind noch nicht ganz ausgereift. Gleiches gilt für die Produktion, die manchmal zu glatt daher kommt. Insgesamt schafft es die Band aber dennoch hervorragend, ihr großartiges musikalisches Können mit schlichter Eingängigkeit zu verknüpfen. Man könnte sagen, dass es sich bei ihr um einen ungeschliffenen Diamanten handelt. Wenn ihre Musik weiterhin den Weg nimmt, den “Initial Process“ aufzeigt, könnte der Versuch, in die Fußstapfen von SYMPHONY X zu treten, durchaus gelingen.

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09.03.2011

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