Melted Space - Between

Review

Galerie mit 11 Bildern: Melted Space - Symphony X - Underworld Europe Tour 2016

Tobias Sammet (AVANTASIA, EDGUY) und Timo Tolkki (AVALON, Ex-STRATOVARIUS) sind beileibe nicht die einzigen, die sich an der Verwirklichung einer Metal-Oper versucht haben. So ist unter anderem auch der Franzose Pierre La Pape auf diesen Zug mit aufgesprungen und hat mit BETWEEN nun sein zweites Werk veröffentlicht, welches sich den Mythos um die Gründer Roms zur Brust nimmt, also die beiden Herren Romulus und Remus. Dabei hat er durchaus prominente Unterstützung bekommen, denn Sänger wie Liv Kristine (LEAVES EYES), Ashmedi von MELECHESH, Black Messiah (SETH) und El Worm (WORMFOOD) zeigen sich hier von ihrer besten Seite.

Wie die Gästeliste schon erahnen lässt, geht es auf BETWEEN stilistisch breitgefächert zur Sache. Während Liv Kristine als Mutterwölfin mit ihrem Organ dem Hörer sanft um die Ohren streichelt, keifen sich Ashmedi als zweigesichtiger Römergott Janus und Black Messiah in der Rolle des Romulus die Seele aus dem Leib. Weiterhin sorgt die klare und wehleidige Gesangstimme von El Worm, der hier den Remus vertont hat, für wunderbar erhabene melancholische Momente.

Gegen die Vielfalt des Gesangs können die Gitarren nicht ganz ankommen. Sie untermauern zwar die Gesangpassagen wunderbar, erlangen jedoch nie die Vordergründigkeit, wie man sie von den meisten metallischen Scheiben gewohnt ist. Einprägsame Riff-Fetzen, Solopassagen oder dergleichen sucht man daher leider vergebens. Untermauert wird das Ganze von opulenten Streicher- und Orchesterklängen, die aber nur in dem wirklich epischen Intro oder den zwei sehr atmosphärischen, instrumentalen Zwischenstücken zu wesentlicher Geltung kommen, und dem kraftvollen Schlagzeugspiel.

Als Bonustracks gibt es zwei Stücke des ersten Outputs („From The Past“) in akustischer Gewandung und ein Stück von derselben Scheibe als „Operatic Mix“. Sind die akustischen Songs wunderbar atmosphärisch und verführen mit teils sehr exotischen Melodiebögen, so entpuppt sich dieser letzte Track der Platte als totaler Griff ins Klo. Eigentlich wollte ich es sanfter ausdrücken, da dieses Minialbum bei mir viele Sympathiepunkte erkämpfen konnte, doch wiegt die Enttäuschung über jenes letzte Stück eben darum um so schwerer. Die orchestralen Klänge hätte man getrost gegen eine Blechtonne austauschen können, da die Vokalisten das gesamte Stück über derartig überpräsent sind, dass die Musik dahinter der totalen Egalisierung unterliegt. Hinzu kommt ein schrecklich schiefer Klargesang, der meilenweit von den Tönen entfernt ist, die man von diesem ansonsten sehr wohlklingenden Scheibchen gewöhnt ist.

Im Großen und Ganzen aber ist „Between“ ein Werk, welches Anhängern klassischer Die-Schöne-und-das-Biest-Bands, sowie Freunden atmosphärischer Düsterklänge viele schöne Ohrenschmäuse bereiten wird. Die Gitarrenfrickelfraktion wird hier zwar nicht glücklich werden, wer aber auf abwechslungsreiche Gesänge steht, wird hier zur vollsten Zufriedenheit bedient.

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08.06.2013

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