Minor Utopia - Withering In The Concrete

Review

Hmmm… Also, wenn das eine „geringfügige Utopie“ sein soll, will ich nicht wissen, wie für diesen Rostocker Dreier eine Dystopie aussieht. Oder sich anhört. „Withering In The Concrete“ ist nämlich verdammt anstrengend. Und das ist das erste Album von MINOR UTOPIA – leider – nicht, weil es die Ankündigung seitens STF Records halten kann und dem Hörer Progressive Industrial Metal (etwas, das mir bei gekonnter Umsetzung das Wasser im Mund zusammenlaufen ließe…) serviert, sondern vielmehr, weil wirklich alles an diesem Album „Halbherzigkeit“ atmet.

Das geht bei dem wenig kreativen Bandlogo los, setzt sich bei den teils gruseligen englischen Songtexten fort und zieht sich – und darum soll’s hier ja gehen, ich weiß – auch in der Musik fort. Als Zweites fällt mir da die Produktion auf: Ich würde angesichts des Klanges vermuten, dass der Produzent von „Withering In The Concrete“ versucht hat, die Lautstärke des Album auf sehr ‚unkonventionelle‘ Art und Weise zu erhöhen, indem er einfach das gesamte Level der fertigen Platte angehoben hat. Statt also Kompressoren zu verwenden oder das Mastering in geübte Hände zu geben – Regler hoch und „Gib ihm!“. Leider hilft viel nicht immer viel, so dass die elf Songs plus Intro und Outro ziemlich fies übersteuert sind. Das ist jedenfalls kein „räudiger Charme“, der mir da in den Ohren kratzt.

Interessanterweise ist das Schlagzeug im Vergleich zu den Gitarren relativ zahnlos und kann den Druck, den die Riffs der beiden Gitarristen (einen Bassisten oder eine Bassistin sucht man im Hause MINOR UTOPIA noch) aufbauen wollen, nicht so recht unterstützen. Und Blastbeats wie in „Ethical Knockout“ sollten lieber draußen bleiben.

Zwei Fragen muss ich jetzt noch beantworten.

Erstens: Was spielen MINOR UTOPIA, wenn nicht Progressive Industrial Metal? Ich würde die gut 50 Minuten irgendwo im klassischen Heavy Metal verorten, mit ordentlicher Thrash-Schlagseite und gehöriger Punk-Attitüde. Jedenfalls hat das Ganze weder mit Progressive Rock/Metal noch mit Industrial Metal zu tun – ein paar Stakkato-Riffs machen eben noch keinen Industrial Metal, vor allem dann nicht, wenn die Gitarren derart holprig und untight gespielt sind wie hier (ich weiß, woanders nennt man das ‚Djent‘, hier wohl nicht).

Zweitens: Was ist mir als Erstes aufgefallen? Das waren die Vocals von Sängerin Michel(-le) [sic], die „Withering In The Concrete“ für mich persönlich absolut unhörbar machen. Völlig überzogen, unsicher in der Intonation und in Sachen Phrasierung spätestens nach drei Songs vorhersehbar.

Es tut mir Leid, aber so ist „Withering In The Concrete“ wirklich eine Platte, der es auf allen Ebenen mangelt: Spielerisch, technisch, gesanglich, textlich und klanglich.

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06.06.2012

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