Miosis - Konvolut

Review

Alter Schwede, was uns die fünf jungen Göteburger mit ihrem aktuellen Demo „Konvolut“ um die Ohren hauen, erreicht durchaus bereits eine gewisse Professionalität. Dies ist insofern nicht verwunderlich, als dass die Jungs bereits unter dem Namen SOMA SOUL TRANSFUSION zwei Demos (2003: „Songs Of Passion“, 2004: „Albedo Adaption“) ablieferten und die gesammelten Erfahrungen sicherlich nutzten, um sich musikalisch zu entwickeln und Stärken zu entfalten.

Wie bereits als SOMA SOUL TRANSFUSION zelebriert, dominiert auch bei MIOSIS schwermütige Melancholie, wobei sich der Opener „Our Floods“ durchaus Vergleiche mit KATATONIA oder ansatzweise auch mit ANATHEMA gefallen lassen muss. Leider gleichen sich vereinzelt Gitarrenspuren und Vocalparts zu sehr den Originalen an, wobei MIOSIS im Gegensatz zu KATATONIA allerdings etwas an Emotionalität vermissen lassen. Der zweite Track „Flow“ klingt insgesamt sehr viel gelöster, wobei ich mir auch hier gewünscht hätte, dass Torin Williams (Vocals) aus seiner Zurückhaltung auch nur einmal ausbricht, zornig vielleicht oder sogar etwas weinerlich. Emotionen würden auch diesem Song, der ansonsten musikalisch superb serviert wird, sehr gut stehen. Mit „Without The Scars“ wird das Demo etwas ermüdend. Kaum Abwechslung und das über 10 Minuten lang. Wirklich progressive Elemente findet man hier kaum. Eine gewisse Atmosphäre kann auch der letzte Song „The Lucid“ leider nicht aufbauen, obwohl dieser sehr viel flotter daher kommt und der Gesang zur Abwechslung mit einigen dezenten Effekten untermalt ist.

Die vier Songs auf „Konvolut“ mögen streckenweise durchaus etwas an ANATHEMA, A PERFECT CIRCLE oder KATATONIA erinnern, erreichen aber zu keiner Zeit deren Qualität, da es MIOSIS hauptsächlich beim Gesang an Emotionen mangelt, der sich ansonsten wunderbar ins Songgefüge einordnet und stets mit der Musik (zu sehr) im Einklang bleibt. Dies mag auch ein Grund sein, warum das Demo auf Dauer schnell langweilig werden kann. Die Produktion allerdings ist – für eine Eigenproduktion – sehr amtlich und kann sich mehr als hören lassen. Daumen hoch!

MIOSIS fehlt es noch etwas an Eigenständigkeit, doch sollte die Band ihren eingeschlagenen Weg konsequent weiterführen, progressive Elemente häufiger zum Einsatz bringen und vor allen beim Gesang etwas mehr Emotionen zeigen, könnte hier durchaus etwas Interessantes entstehen. Freunde der Melancholie sollten sich den Namen MIOSIS jedenfalls schon einmal merken.

18.04.2007

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