Monstrosity - Rise To Power

Review

Klassentreffen sind doch was wunderbares! Nach Jahren wieder im Kreise der einstigen Kameraden vereint, gibt jeder zum besten, was eigentlich niemanden wirklich interessiert, nämlich wer was wie schnell erreicht hat und natürlich versucht jeder, sich vor den anderen bestmöglich zu profilieren. Unverständnis trifft hingegen immer denjenigen, der zugeben muss, dass er es in der Zwischenzeit zu nichts gebracht hat, denn schließlich hatten ja alle dieselben Chancen. So ähnlich gilt das wohl auch für die Abschlussklasse aus Florida, deren erfolgreichste Vertreter sich mittlerweile in der Sonne ihres Ruhmes und ihres (kommerziellen) Erfolges aalen können. Doch im Vergleich zu den großen Namen wie MORBID ANGEL, CANNIBAL CORPSE oder MALEVOLENT CREATION führten zahlreiche Bands desselben Jahrgangs ein Schattendasein fernab größerer Beachtung, sodass aus jenen Tagen kaum eine Gruppe noch heute existiert. Eine dieser wenig beachteten Formationen sind MONSTROSITY, die seit nunmehr 14 Jahren durchhalten und es kurioserweise nie wirklich aus dem Underground heraus geschafft haben. Über die Gründe lässt sich nur mutmaßen, doch scheint die unglückliche Labelwahl einer der Faktoren in dieser Rechnung mit vielen Unbekannten zu sein. Auf der Suche nach dem Grund wird man auf musikalischer Ebene jedoch nicht fündig werden, denn die ist seit jeher über jeden Zweifel erhaben und braucht sich vor den großen Kollegen in keinster Weise zu verstecken! Und auch auf ihrem neuesten Output „Rise To Power“ lassen die Jungs keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie trotz allem zu den traditionsreichsten Formationen des Orangenstaates gehören.

Über das Album muss man an sich nicht viele Worte verlieren, denn es beinhaltet wieder einmal alle Trademarks, für die wir das Todesblei aus der Neuen Welt lieben: fette flinke Gitarrenarbeit, halsbrecherische Blastbeats und monstermäßigen Groove, verpackt in abwechslungsreiches Songwriting, das diese Zutaten gekonnt zu einem stimmigen Ganzen verknüpft. Der Unterschied zu anderen Vertretern dieser Kunst liegt jedoch in der Technik. Denn während sich Kapellen wie CANNIBAL CORPSE, DIABOLIC und MORBID ANGEL in immer technischeren Frickelorgien verlieren (siehe neue Corpse), beschränken sich MONSTROSITY hier auf das nötige und setzen die Technik nicht um ihrer selbst willen ein. Heraus kommt dabei erfrischender straight forward Death Metal, der einfach Spaß macht und dabei nicht so kopflastig wirkt wie die Etüden der Konkurrenz.

Songs wie „Awaiting Armageddon“ oder „Wave Of Annihilation“ sprechen mit ihren frechen Bassbreaks einfach eine sehr deutliche Sprache! Ein kleine Demonstration des eigenen Frickelpotenzials lässt man sich trotzdem nicht nehmen und liefert mit „The Fall Of Eden“ ein von Akustikgitarren (!) eingeleitetes Instrumental ab, das in seiner Unvermitteltheit für offene Münder sorgt (soviel nebenbei auch zum Thema „Abwechslungsreichtum“). Alles in allem ist „Rise to Power“ einfach ein sehr solides, frisches Death Metal Album, das durch die Unterstützung von Metal Blade hoffentlich nicht ungehört verhallt. Denn verdient haben es die Jungs auf jeden Fall! Schon lange.

18.02.2004

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