Mooncry - Rivers Of Heart

Review

Nach dem vor zwei Jahren veröffentlichten „Legacy Of Hope“ legen die Baden-Württemberger MOONCRY nun mit „Rivers Of Heart“ ihren zweiten Longplayer nach und verbinden erneut Power Metal mit vielen symphonischen Elementen im Stil von KAMELOT, ziehen ihre Hörer jedoch nicht in ihren Bann und vermögen nur selten zu fesseln. Das mag zum einen an den dumpfen Drums liegen, die oft ziemlich matschig klingen und den Songs jegliche Atmosphäre nehmen, zum anderen aber auch am Gesang von Sali Deniz Hazan, der entweder wie im flott gespielten Opener „Seconds In Time“ völlig überfordert wirkt, weil er offensichtlich einem Peavy Wagner (RAGE) nacheifert und das Ziel nicht erreicht, oder viel zu lustlos seinen Text heruntersingt („Grief Of Hope“), bis der Song dann auch endlich zum Ende kommt. Ganz schlimm wird dieser Eindruck in der Mid-Tempo-Nummer „Grief And Hope“, wenn Sali während der Bridge und des Refrains an manchen Stellen schlichtweg den Ton nicht trifft. Dabei kann der gute Herr durchaus singen, wenn er sich nicht verstellt.

Denn einen Lichtblick gibt „Rivers Of Heart“ doch noch her: Die getragene Gitarren-Ballade „Hopeless Play“ begeistert durch stimmige Melodiebögen, harmonischen Keys, Frauengesang und auch Sali präsentiert seine Vocals endlich einmal nicht künstlich angestrengt, sondern singt natürlich in normalen Tonlagen. Das tut dem Song und der angestrebten Atmosphäre unheimlich gut.

Das Argument, alles schon einmal irgendwo gehört zu haben, lasse ich an dieser Stelle außen vor, insgesamt muss man MOONCRY allerdings attestieren, ihre Songs nicht gerade inspirierend komponiert zu haben. Hier und da hört man sicherlich auch noch etwas NIGHTWISH heraus, aber in diesen Momenten klingen die Keys strapazierend und kalt.

Unterm Strich bleibt ein Album, das dass Potential der Band erkennen lässt, aber damit (noch) nicht überzeugen kann. Vor allem am Gesang muss gearbeitet werden, und wenn dann noch die Produktion etwas genoröser ausfällt, dann…