Moss - Moss' Horrible Night

Review

Auf „Sub Templum“ zeigten noch die bloßen Songlängen unmissverständlich gen Drone, nur ein Jahr später legte die 2009er EP „Eternal Return“ eine Kurskorrektur nahe. Zwölfminüter statt Halbstünder? Angst und Bange musste einem um MOSS trotzdem nicht werden, von Easy-Listening war „Tombs Of The Blind Drugged“ weit entfernt und die Qualifikation eines Stücks als Doom-Epos ist selbst bei reduzierten Spielzeiten in diesen Breitengraden noch lange keine Definitionssache. Dass das Extreme gar noch prägnanter ausgedrückt werden kann, zeigen die Engländer in „Bleeding Years“…

…dem mit sieben Minuten kürzesten jedoch als seine zweistelligen Kollegen nicht minder vernichtenden Wälzer auf dem mittlerweile dritten Longplayer „Moss‘ Horrible Night“. Was zum Beispiel Northern Silence seit fünf Jahren in schöner Regelmäßigkeit als retro-orientierten Okkult-Doom in Kleinstauflage ausgraben, darüber können MOSS nur lachen. Seit 2000 säen die Southamptoner die Saat der Langsamkeit aus und sind heuer in ihrer schrecklichen Nacht unter Einsatz reduzierter Mittel so okkult und retro, wie andere es nie sein werden. In Absentia eines Tieftöners, und wer braucht den schon, wenn dermaßen guttural vibrierende Gitarren die geballte Faust mit genauso maximalem Einschlag in die Magenkuhle drücken können, sind MOSS ungemein finster, heavy und ungemütlich, trotz einer Reihe an orientierungsstiftenden Melodien, die dem Prädikat der Ohrwurmqualität gefährlich nahe kommen. Bei minimaler Variation der tragenden Gitarren nehmen MOSS die Quintessenz der Mutter allen (Doom) Metals, drehen den Tempomat auf langsamer als langsam und wabern und dröhnen mit maximale Fuzz durch düsterste Kerker und Gruften. Very British, das Ganze.

Dass Ozzy und Olly dabei gleich auf zwei Weisen ähnlich klingen, hilft ungemein. Olly Pearsons Vocals sind mehr denn je einer entrückt-beschwörenden Version cleanem Epic Doom-Gesangs verhaftet. Das seltene Hinreissen zu verzerrter Aggression ist vielleicht nicht ganz so krank wie auf zum Beispiel HELL’s grandioser Trilogie „Hell I – III“ geraten, durchbohrt die Hirnwindungen aber dennoch schauderhaft-schön mit Bildern von Wahn und Delirium. Absolut empfehlenswerte Platte für alle Doomster mit Hang zu neu interpretierten traditionellen Klängen.

01.04.2013

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