My Indiefference To Silence - Horizon Of My Heaven

MY INDIFFERENCE TO SILENCE sind keineswegs ein taufrischer Newcomer. Das Einmann-Projekt von Vladimir Andreev hat lediglich einen Namenswechsel hinter sich, denn unter dem Namen ON THE EDGE OF THE NETHERREALM erschien vor zwei Jahren bereits ein Album namens „Different Realms“.

Eine kleine Kurskorrektur hin zum indirekten Vorgänger, die den neuen Namen erklären könnte, gibt es aber doch zu verzeichnen. Die Gothic-Anteile sind weitestgehend aus der Musik verbannt, zu Gunsten weitreichend trostlosens Death/Dooms. Leider wirkt die knappe Stunde, trotz vorhandener Abwechslung, recht nichtssagend. Dabei ist Andreev sehr bemüht, nicht all zu tief in der Monotonie zu versinken, spickt das relativ mittelmäßige Gerüst aus dem Death/Doom-Baumarkt mit allerhand interessanten, aber am Ende nicht völlig überzeugenden Zwischeneinschüben. Immer wieder mal wird das Tempo angezogen, feine Breaks leiten in atmosphärische, von der Lead-Gitarre geprägte Zwischenspiele und verstecke, traurige Melodien sorgen auch in den härteren Parts gern für etwas Stimmung. Das weitaus größere Problem sind die Growls von Andreev, die wie schon auf der Scheibe seines Vorgängerprojektes von einer gnadenlosen Eintönigkeit waren. Im Grunde ein gängiges Problem, hier überschattet es aber die zeitweise durchaus bekömmlichen melodischen Momente, die für sich genommen „Horizon Of My Heaven“ recht interessant gemacht hätten.

Aber am Ende hilft natürlich jeder Konjunktiv nichts. MY INDEFFERENCE TO SILENCE ist ein wirklich nettes Projekt, dem mit seinem Anstand leider noch nichts außer ordentliches Mittelmaß gelungen ist. Wer also eine Sammlung von grundsoliden Death/Doom-Releases besitzt oder gerade plant, macht mit „Horizon Of My Heaven“ wenig falsch, aber bis zu den stimmungsvollsten Alben dieser Spielart ist es noch ein ganz, ganz weiter Weg.