Mythological Cold Towers - The Vanished Pantheon

Review

Nach fünf Jahren Stille schieben MYTHOLOGICAL COLD TOWERS ihren neuen Klotz „The Vanished Pantheon“ in unsere Mitte. Mittlerweile sind die Brasilianer beim finnischen Doomspezialisten Firebox untergekommen, die das neue Werk der Türme als „Battle Metal“ verkaufen. Mit Konsorten wie TURISAS hat die vorliegende Scheibe aber wenig gemein.
Tonnenschwer ist die Mischung aus monumentalem Funeral Doom und majestätischem Black Metal. In fünf überlangen Werken breiten die Brasilianer einen engmaschigen, dicken, schweren Teppich der Art aus, über die sonst Könige zu gehen pflegen. Die Musik ist von einer erhabenen Art und einer solchen Wucht, wie sie sonst beispielsweise NILEs „Nas Akhu Khan She En Asbiu“ oder den schleppenden Parts in „Unas, Slayer Of The Gods“ eigen ist. Dieselben majestätischen Chöre und beschwörenden gegrowlsprochenen Verse, dieselbe Vehemenz und derselbe Nachdruck in der Darbietung wie bei den Ägyptologen, gestreckt mit einem gehörigen Einschlag „Stormblåst“scher Atmosphäre (besonders in „The Shine Of Lemurian Cataclysm“) lassen „The Vanished Pantheon“ so stolz und unverrückbar wirken wie ein monumentales Bauwerk. Besonders das geschickt eingesetzte Keyboard und die sehnsüchtigen Leadgitarren, die dann und wann das Zepter an sich nehmen und die Schwermut dramatisch potenzieren, verleihen dem Spektakel eine prunkvolle Atmosphäre, die in ihrer Stattlichkeit manchmal klingt wie BATHORY auf Doom. Ihren Teil zu diesem Eindruck tragen auch die Chöre bei, die neben eher sakral geprägten auch sehr heroische Momente heraufzubeschwören vermögen. Gerade letztere erinnern dabei entfernt an mächtige Wikingerchöre, was besonders in „Ancestral Solar Emblem“ deutlich wird. Zwischen all diesen schwergewichtigen Momenten finden jedoch auch kleine Details wie verzierende Melodien oder filigranes Hi-Hat-Drumming Platz, die dem monolithischen Eindruck des Gesamtwerks einige zusätzliche Facetten bescheren. Diese Feinheiten offenbaren sich einem erst nach mehrmaligem Anhören, wirken dann jedoch wie das Salz in der Suppe.
„The Vanished Pantheon“ ist ein alles zermalmendes Werk voll majestätischer Opulenz, das so manches Viking-Album wie einen armseligen Poserkindergarten wirken lässt. Trotz der heroisch schwarzmetallischen Einflüsse ist das Album vorrangig eindeutig Doom Metal, wenn auch weniger melancholisch und deutlich feudaler als gewohnt. Gefallen dürften somit nicht nur Doomster daran finden, sondern auch Freunde schleppender NILE Songs oder offene Viking Fans. Unbedingt anhören!

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24.11.2005

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