Necrophagia - Deathtrip 69

Review

Hinter den Amis von NECROPHAGIA verbirgt sich eine Band, die im Sinne des Aufkommens und der Entwicklung des Death Metal nahezu alles miterlebt hat, was es zu erleben gab. Nun wundert man sich aber, warum die Band um Kopf Killjoy an den Vocals, gegründet im Jahre 1983, zeitweise mit dem großartigen Phil Anselmo (PANTERA) als Mitmusiker den Todesmetall nicht selbst mitgeprägt hat. Gleichermaßen erscheint es seltsam, dass NECROPHAGIA trotz allem keinen wirklich erwähnenswerten Bekanntheitsstatus inne haben. Hört man allerdings zum ersten Mal in deren Neuwerk „Deathtrip 69“ rein, dann fällt es einem, in diesem Fall, wie Schuppen von den Ohren, denn was die Jungs hier fabrizieren ist de facto ziemlich gruselig.

Wäre mir nicht im Vorfeld bekannt gewesen, dass NECROPHAGIA ihre musikalischen Wurzeln irgendwann vor fast 30 Jahren ausgeworfen haben, dann hätte „Deathtrip 69“ irgendwie ein bisschen was zum Lachen an sich gehabt. Denn irgendwie klingt diese Scheibe so, als läge den Musikern ziemlich viel daran, mit aller Gewalt möglichst sick zu klingen. Klar, Bands wie AUTOPSY oder generell der wütende Kopf dahinter, Chris Reifert, brauchen sich um einen entsprechenden Status nicht mehr bemühen und werden ihn vermutlich auch nie mehr ablegen können. Die vorhergehenden Werke der hier thematisierten Truppe aus Ohio sind mir allerdings nicht bekannt, sodass ich lediglich sagen kann, dass hier nur wenig Authentizität, viel Lachfaktor und gleichermaßen viel musikalischer Unsinn herüberkommt.

Dabei macht die instrumentale Seite auf „Deathtrip 69“ gar nicht mal eine so schlechte Figur, hat viele nette Melodien parat (z.B. „Tomb With A View“) und wirkt auch sonst ziemlich ordentlich. Abgesehen davon, dass auch in kompositorischer Hinsicht nur äußerst wenig hängenbleibt – wenn, dann sind es am ehesten noch die Intros, die aus einem ganzen Haufen verschiedenster Horrorfilme entnommen sind – trägt auch Frontkeifer Killjoy dazu bei, dass NECROPHAGIA mit ihrem aktuellen Werk ziemlich ungenießbar sind. Ohne viel Druck und passende Stimmgewalt zerschreit er einfach mal ein Stück nach dem anderen und egalisiert damit das streckenweise recht interessante Rotz-Riffing seiner Band. Stücke wie das straighte „Kyra“ versuchen zwar, hier und dort frischen Wind in die Stube zu wehen, doch auch diese Experimente erscheinen mir nur wenig schmackhaft.

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08.05.2011

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