Neuraxis - Truth Imagery Passage

Review

Etwas verwirrend ist die Sache mit diesem NEURAXIS Release schon, da nicht unbedingt drin ist, was draufsteht. Aber weil mehr drin ist als draufsteht, soll uns das trotzdem recht sein! „Truth Beyond…“ hieß die Scheibe bei der ursprünglichen Veröffentlichung über Galy Records (respektive Morbid bei uns) anno 2002 noch, deren Cover Artwork nun allerdings unverändert für diese Wiederveröffentlichung herhalten muss. Ob dieses Verwirrspiel nur bei den Rezensionsexemplaren der Fall ist und bei der offiziellen Retail-Version ausgebessert wird, kann ich leider nicht sagen. Auch wenn es hauptsächlich auf den Inhalt ankommt, wäre es der Übersicht doch sehr zuträglich. Denn die leidet bei einem Blick auf die Bandhomepage gleich noch einmal: dem Earache Re-Release, wie er mir hier vorliegt, ging nämlich bereits letztes Jahr ein weiterer voraus (allerdings auf Galy Records), der mit anderem Artwork, allerdings ohne das „Truth Beyond…“ Material, dafür aber mit den auch jetzt wieder enthaltenen Bonussongs daherkam. Confusion complete?
Dann versuche ich jetzt einmal, etwas Licht ins Dunkel zu bringen: eigentlich ist die Sache ganz simpel, denn auf dieser Doppel-CD erhält der Käufer auf einen Schlag die komplette offiziell erhältliche Discographie der Band, bestehend aus dem 1997er Album „Imagery“, der 2001er MCD „A Passage Into Forlorn“ und dem 2002 erschienenen „Truth Beyond…“ Album, dem bisher letzten Lebenszeichen der Kanadier. Zusätzlich befinden sich auf der ersten CD noch einige Bonus-Liveclips, die dieser 2CD praktisch das Sahnehäubchen aufsetzen.
Was musikalisch geboten wird, kann sich genauso sehen lassen wie diese ansprechende Zusammenstellung! Der Knüppel, der noch auf „Imagery“ kreist und mit fettem Röchel-Death-Grind auf die Kacke haut, macht auf der folgenden „A Passage Into Forlorn“-Scheibe immer mehr dem melodischen und technischen Moment des Bandsounds Platz, das sich auch auf dem Debüt schon angedeutet hat. Stilistisch liegen „A Passage…“ und „Truth Beyond…“ sehr nahe beieinander. Kunststück, wenn zwischen den jeweiligen Erstauflagen doch nur ein Jahr lag. Heutzutage stehen NEURAXIS für technischen Death Metal amerikanischer Prägung mit hohem Melodieanteil, welcher dafür sorgt, dass die aggressive Mischung aus groovendem Florida-Blei, grindigen Überschallblasts und ungewöhnlichen Songstrukturen sehr zugänglich und leicht konsumierbar ausfällt. Zwischen die üblichen Schredder- und Ballerparts mischen sich ab und an gekonnt leisere Töne wie halbakustische Passagen, die für kurze Zeit eine fast balladeske Stimmung erzeugen können. Der Kontrast, der durch diese Abwechslung entsteht und zumindest auf den beiden aktuelleren Releases deutlich ist, trägt viel zur Eingängigkeit der Songs bei. Dass die Jungs etwas von dem verstehen, was sie tun, zeigt sich nicht nur in der Variabilität der Songs und der Fertigkeit an den Instrumenten, sondern auch am Gespür für die feinen melodischen Parts, die dem Material immer wieder einen Schuss Schweden verpassen. Trotzdem ist die Nähe zu AT THE GATES nicht ganz so ausgeprägt wie die zu KATAKLYSM oder MISERY INDEX. Besonders hervorzuheben gilt es Schreihals Ian Campbell, dessen stimmliche Spannweite von tiefen Netherton’schen Grunts über wüstes Gekeife bis hin zu fiesem Geknurre reicht. Unterstützung erhielt er auf „Truth Beyond…“ u.a. von Lenzig, Zac und Jawsh von CEPHALIC CARNAGE, mit denen NEURAXIS übrigens bereits auf Tour waren. Abgesehen vom wirklich zu arg getriggerten Drumsound auf „Imagery“ lässt sich an diesem Package wirklich kaum etwas aussetzen. Fans von melodisch-hartem Prügel-Death à la KATAKLYSM müssen zugreifen!

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21.07.2005

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