Nosound - Lightdark

Review

Die brillanten Frühwerke von PORCUPINE TREE haben schon bei so einigen Künstlern mächtig Eindruck hinterlassen. Auch ein Italiener namens Giancarlo Erra hatte wohl schon von den traumhaften Stücken von Steven Wilson & Co. gehört als er vor sechs Jahren NOSOUND gründete – damals noch als Alleinherrscher, mittlerweile handelt es sich um ein Quintett – und sich für atmosphärischen Prog-Rock begeistern ließ. Nach dem 2005er Debüt „Sol29“ folgt nun das Zweitwerk „Lightdark“, das stilistisch an das Debüt anschließt.

Bei „Lightdark“ steht die Atmosphäre stark im Vordergrund, die Songs sind meist eigentlich sehr minimalistisch gehalten, wer also unter Prog-Rock ausschließlich wirre Songstrukturen und hemmungsloses Rumgenudel versteht, kann gleich zum nächsten Review übergehen. Auf der anderen Seite sind NOSOUND auch nicht so verstrahlt und psychedelisch wie genannte PORCUPINE TREE, vorrangig geht es einfach nur um ruhige, entspannte Musik, die zum Träumen einlädt, mit seichtem Easy-Listening aber auch nichts wirklich zu tun hat. Die Keys bzw. Piano spielen eine tragende Rolle, die Gitarren sind dagegen eher im Hintergrund agierend, es sei denn, man lässt ein traumwandlerisch-gefühlvolles Solo wie am Ende von „Places Remained“ (mein persönlicher Favorit) auf die Hörerschaft los. Noch minimalistischer geht es in „Someone Starts To Fade Away“ zu (mit Gastsänger Tim Bowness von NO-MAN). Der Song beginnt mit melancholischem Piano und ebensolchen Gitarren, erinnert in seiner Ausrichtung mehr an SIGUR RÓS oder gar BJÖRK und endet mit einem schönen Gitarrensolo. „Kites“ – ein erneut sehr atmosphärischer Track – darf ebenfalls erwähnt werden, da hier das Cellospiel von Marianne de Chastelaine sehr gut zur Geltung kommt und die traurige Gefühlslage noch weiter verstärkt. Beim abschließenden Titeltrack sieht man sich dann schon ins gleisende Licht am Ende des Tunnels fliegen, ein schöner und passender Ausklang.

Schade ist bei dieser an und für sich schönen Scheibe, dass gerade der gut viertelstündige Song „From Silence To Noise“ micht irgendwie überhaupt nicht berühren kann. Es beginnt sehr Ambient-haft, mündet dann in eine schöne, traumhafte Passage und endet wieder, wie es begonnen hat. Trotzdem plätschert der Song ein bisschen müde vor sich hin (was noch auf ein, zwei weitere Tracks zutrifft). Insgesamt ist „Lightdark“ ein starkes Album, ideal zum ins Bett liegen und Kopfhörer überziehen, aber so richtig ins Herz trifft das Album nur gelegentlich. Noch ein bisschen zu wenig, um zu alten PINK FLOYD bzw. PORCUPINE TREE aufzuschließen.

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12.09.2008
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