Obsession - Carnival Of Lies

Review

Auch wenn ich ansonsten am liebsten Black und Thrash Metal höre, so packt mich doch einmal jährlich das Heavy/Power Metal-Fieber – und zwar immer einige Wochen vor dem Keep It True Festival. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich in dieser Phase meist genau die Bands, die mich auf dem KIT des vorherigen Jahres besonders beeindruckten. Und dazu zählten zweifelsohne die US-Metal-Veteranen von OBSESSION, die auf dem Festival 2010 das erste Mal in Europa zockten.

In den 80ern veröffentlichten die Amis die beiden Alben “Scarred For Life” und “Methods Of Madness” sowie die Debüt-EP “Marshall Law”, die heute nicht grundlos als genreprägende Klassiker gehandelt werden, doch leider segnete die Band schon kurz nach Release von “Methods Of Madness” 1987 das Zeitliche. 2002 schließlich riefen Drummer BJ Zampa und Sänger Mike Vescera (ex-YNGWIE MALMSTEEN, ex-LOUDNESS, ROLAND GRAPOW, u.v.m.) OBSESSION mithilfe einiger neuer Musiker zurück ins Leben und veröffentlichten 2006 endlich das neue Album “Carnival Of Lies”, dem ich mich in diesem Review widmen möchte.

Und eines steht fest: Seit den 80ern haben die beiden Musiker rein gar nichts verlernt, noch immer trumpfen OBSESSION mit frischem, euphorischem, frickeligem Power/Heavy Metal auf, der nur so vor Energie, Spielfreude und Elan strotzt und sofort zündet und mitreißt, sodass man schon nach den ersten Takten unweigerlich mit diversen Körperteilen mitzucken muss. Einzelne Titel hervorzuheben erscheint mit fast unmöglich, denn “Carnival Of Lies” enthält zahlreiche Höhepunkte. Nahezu jeder Refrain brennt sich unwiderruflich in die Gehörgänge, ja sogar die Riffs und Soli summt man spätestens beim zweiten Durchlauf mit. Sei es der Speed Metal-Opener “Smoking Gun”, der folgende, absolut geniale Titeltrack, der locker aus der “Methods Of Madness”-Zeit stammen könnte, seien es Mitgröl-Hymnen wie “Playing Dead” und “The Offering”, rockig anmutende Balladen wie “Imagining” oder “Guilty As Charged” – einfach jeder Titel besticht mit eigenen Besonderheiten, zahlreichen Details und der ganz speziellen OBSESSION-Note, die wohl auf Mike Vesceras einzigartig leidenschaftliches, kraftvolles und zugleich weiches, schmeichelndes Organ zurück zu führen ist.

Als Bonus sind die Tracks “Marshall Law” von der gleichnamigen EP und “Panic In The Streets” vom “Methods Of Madness”-Album enthalten.

OBSESSION klingen natürlich nicht mehr ganz so wild und übermütig wie in den 80ern, doch das ist auch das einzige, was ich an dieser Scheibe bemängeln könnte. Fans von altem US-Power Metal der Marke JAG PANZER/TITAN FORCE können mit den Amis absolut nichts falsch machen, doch auch Anhängern von melodischem Metal generell kann ich “Carnival Of Lies” nur wärmstens ans Herz legen – diese Platte garantiert gute Laune und kann schlichtweg alles, was eine verdammt gute Platte dieses Genres können muss.

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05.03.2011

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