Omit - Repose

Review

Neues Label, neue Band. Aus geheimen Ecken in Oslo beehren uns OMIT, und das gleich mit einem Doppel-Debütalbum. Gewagte Angelegenheit für alle Beteiligten, aber wer nichts wagt, der gewinnt bekanntlich auch nichts.
Das musikalische Schaffen der Norweger ist schnell erklärt: „Repose“ ist symphonisch angehauchter Doom Metal, so behutsam arrangiert und an Einflüssen reich, dass sich gleich eine ganze Reihe an mehr oder weniger verwandten Bands ins Bewusstsein drängt. Irgendwo zwischen den seligen UNHOLY, frühen MADDER MORTEM, MY DYING BRIDE und ferner auch Bands wie YEARNING scheinen sie sich wohlzufühlen – und spielen doch etwas sehr Eigenes.

Atmosphärisch stark verbinden sich hier schwere Gitarren, lava-artige Geschwindigkeit mit einer engelsgleichen Stimme, Streicherklängen und Glockenspiel; vereint sich melancholischer Doom mit Ethereal. Dabei entsteht eine majestätische Schwere und Eleganz, die auf gewisse Weise eine faszinierende, emotionale Leichtigkeit ausstrahlt. Ein Album mit wolkenverhangenem Gemüt, welches trotzdem durch hervorblitzende Sonnenstrahlen erwärmt wird – das lachende und weinende Auge.

Mit ihren starken melodischen Motiven und Refrains, die die Band in angenehmer Regelmäßigkeit in die Songs eingeflochten hat, fällt einem die deutliche Überlänge der Songs bisweilen gar nicht auf. OMIT setzen nicht auf angestrengte Vielseitigkeit sondern behutsame Akzentuierung. Dadurch gelingen ihnen wirklich bildschöne, nahezu sakrale Momente wie z. B. bei „Insolence“. Doch diese Schönheit ist vergänglich, und so ergreifend OMIT auch mitunter zu Werke gehen, täuscht das nicht über gewisse Längen und Plateauphasen hinweg. Kein Song unter 14 Minuten, das letzte Stück schlägt sogar mit ganzen 26 Minuten zu Buche. OMIT bewältigen diese Distanz gekonnt, aber ohne Not – in gestraffter, konzentrierter Form würde sich die Wirkung des homogenen Werkes wesentlich intensiver entfalten, ohne auf etwas wirklich verzichten zu müssen. Woran der Fluß von „Repose“ leidet, ist tatsächlich seine Ausdehnung. Da wirkt das langsame Ausblenden noch im Gesang des letzten Stückes geradezu unglücklich.

Dennoch: „Repose“ ist ein überaus gelungenes Werk, mit dem sich die Band einen überzeugenden Platz auf der weiten Landkarte des Doom Metals erspielt hat. Songs wie „Dissolve“ sollte man sich bei einer Hörprobe nicht entgehen lassen.

19.09.2011

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