Kein Cover

On Top - Top Heavy

Review

Schon das Cover verheißt eine Zeitreise in die 80er Jahre (wobei ich mich nicht erinnern kann, dass eine rote Couch vor grünem Hintergrund irgendwann mal nicht sofort für optischen Brechreiz gesorgt hätte) und nach nur wenigen Minuten ist völlig klar, dass ON TOP in der Tat nichts anderes im Schilde führen, als dem Zuhörer eine exquisite Melange aus Hardrock/ Heavy Rock jener Generation darzubieten.

Und das machen die drei Jungs aus Pennsylvania auch verdammt gut, denn ihr Mix kommt durchwegs dynamisch vorgetragen und mit Schmackes daher. Zwar erweckt der Dreier optisch den Anschein, zu jener Zeit, als solche Klänge der heißeste Scheiß überhaupt waren, noch nicht einmal in der Planung ihrer zukünftigen Eltern existiert haben, an ihrer authentischen Vortragsweise ändert aber auch das nichts.

Die Songs klingen durchwegs locker-lässig intoniert, leben von einer rauen und rotzigen Attitüde, sowie einer mehr als nur amtlichen Portion Sleaze und gehen durch die Bank gut ins Gehör. Wohl nicht zuletzt durch ihre Herkunft und der daraus resultierenden „Früherziehung“ sind die NWOBHM-Einflüsse in eher geringen Dosen vorhanden, wobei ich diesbezüglich am ehesten die ganz jungen DEF LEPPARD erwähnen möchte.

Der Großteil des Materials dagegen ist ganz offenbar von der US-Schule des Hardrock und Heavy Metal geprägt, weshalb sich Fans von MÖTLEY CRÜE, W.A.S.P oder den frühen DOKKEN hier auch wohl pudelwohl fühlen werden. Wer obendrein auch noch die alten VAN HALEN – ON TOP-Klampfer Alex Kulick scheint ein aufstrebender Star seiner Zunft zu sein, denn der Knabe fidel-gniedelt mitunter wie der junge Eddie – verherrlicht, sich gelegentlich an einem ordentlichen Arschtritt von TWISTED SISTER ergötzt und auch mit der eher bluesig inspirierten ersten Garde der Hair-Spray-Rocker (FASTER PUSSYCAT, L.A. GUNS) etwas anfangen kann, dürfte wohl ab sofort ebenso zu den Förderern der Band zählen und es „verursachen“, dass ON TOP geradewegs dorthin unterwegs sind.

Um jetzt auch noch brandaktuelle Truppen als Vergleiche heranzuziehen, könnte man wohl durchaus sagen, ON TOP klingen wie eine Mischung aus SKULL FIST (energischer Vortrag), VANDERBUYST (Bluesrock-Schlagseite), KISSIN‘ DYNAMITE (Sleaze-Appeal) und STEEL PANTHER (Unterhaltungswert). Noch Fragen? Ich hoffe nicht…

Nur eines noch Jungs: Mit roten Gitarren auf der roten Couch vor der grünen Wand zu posieren, macht die Optik nicht wirklich besser, ähem….

19.03.2012

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