Orcrist - We Come In War

„We Come In War“ ist eine Platte von Musikern, die sehr gerne das Gefühl für Black Metal und das Talent, ihn zu spielen, hätten – gemacht für potentielle Hörer und Käufer, die keine Ahnung haben, wie fantastisch Black Metal sein kann. Ein Produkt von Talentfreien für Geschmacksfreie (und andersherum), das vollständig qualitätsbefreit ist.

Das ist deshalb so, weil die Italiener ORCRIST zwar offenbar mit ISVIND oder BEASTCRAFT eine Menge Buddies in good ol‘ Norway haben, mit denen sie schon Split-Veröffentlichungen verbrochen haben, aber leider trotzdem in Italien leben und von Kälte, Schnee, Eis und Einsamkeit nie viel haben mitbekommen können. Außerdem geht ihnen jedes Gespür für gute Melodien, eingängige Riffs oder intelligentes Arrangement ab. Die sieben Songs, die sie für dieses Album komponiert haben, gleichen sich im Grunde wie ein Corpsepaint dem anderen – immer dieselbe dröge Mischung aus langsamem Vierviertel-Punkbeat von einem Schlagzeuger, der besser in der Schulband aufgehoben wäre, ranzigem und meist verbrecherisch disharmonischem Gitarrengeschredder und kauzigen, oft auch albern verzweifelt wirkenden Vocals. Vielleicht soll das entfernt an Black n‘ Roll oder sogar ILDJARN erinnern, tut es aber leider nicht. ILDJARN mag kein guter Instrumentalist gewesen sein, dafür hat er etwas von Atmosphäre und Authentizität verstanden. ORCRIST haben von nichts von alledem eine Ahnung.

Auch wenn die Platte innerhalb der glücklicherweise nur halben Stunde am Ende minimal erträglicher wirkt (die ersten 30 Sekunden von „Breathless“ fangen einigermaßen hörbar an), ist sie trotzdem ein weiterer Beweis dafür, dass manche Leute niemals anfangen sollten, Musik zu machen. „We Come In War“ ist absolut langweilig, unnötig, mies produziert, alles andere als kriegerisch und damit nichts, was irgendjemand auf der Welt kaufen sollte.