Past M.D. - Circles

Review

Gitarrist Detlef „D.P.“ Poschmann und Sänger Jörg „Josh“ Reuter musizierten schon Mitte der 80er bei der Band MIDNIGHT DARKNESS und später bei der Nachfolgetruppe BORNCHILD zusammen. 1989 gingen sie getrennte Wege und trafen sich erst 15 Jahre später wieder. Sie stellten fest, dass sie noch immer das gleiche Songwritingverständnis hatten. So gründeten sie wieder eine Band, die sie, als Anlehnung an den alten Bandnamen, PAST M.D. nannten. 2008 wurde das erste Album „Part Time Rebellion“ unter dieser Gruppierung veröffentlicht, und mit „Circles“ folgt Ende November nun das zweite Werk.

„Circles“ ist ein Konzeptalbum, das auf dem Song „Nevermore“ gründet, der eigentlich für „Part Time Rebellion“ geschrieben wurde. Er fand dann doch nicht den Weg auf das Debut, da die Band die konzeptionelle Idee auf ein gesamtes Album ausweiten wollte.
Es dreht sich bei dem Konzept um eine Geschichte über menschliche Ignoranz, Liebe, Einsamkeit und den Kampf ums Überleben. Der Protagonist der Story ist ein Astronaut, der auf dem Weg zu einer Raumstation ist, während auf der Erde ein Virus ausbricht, der die gesamte Menschheit dahinrottet. So ist er der letzte überlebende Mensch, und mit ihm stirbt schließlich seine Art aus.
Das klingt für mich wie Stoff, der mit dem bevorzugten Stil der Band, dem traditionellen Heavy Metal, recht schwierig umzusetzen ist. Wenn ich die Geschichte so höre, stelle ich mir eine Atmosphäre vor, die sehr in die Tiefe geht und mit komplexen, vielschichtigen Strukturen dargestellt werden muss.
PAST M.D. versuchen einen Mittelweg zwischen Eingängigkeit und Anspruch, zwischen Geradlinigkeit und Komplexität zu finden. Das haut nicht so ganz hin und macht den Eindruck eines unerwünschten Kompromisses. Die Elemente aus Heavy Metal, Progressive Metal und Dark Rock verschmelzen nicht immer zu einer funktionierenden Einheit, wodurch die Songs insgesamt und manchmal selbst in sich nicht sehr homogen wirken. Auch die musikalische Umsetzung der Emotionen lässt mitunter zu wünschen übrig.
„Circles“ hat immer wieder gute Ansätze bei den Melodien, den Arrangements und auch einzelnen Abschnitten, wie beispielsweise bei dem Song „The Delivery“ oder auch dem grundlegenden Track „Nevermore“, doch kann sich weder etwas auf Dauer im Kopf festsetzen, noch entwickelt sich die gewünschte Atmosphäre.

So ist „Circles“ ein gescheiterter Versuch, eine tiefgründige und melancholische Geschichte auf der Basis traditionellen Heavy Metals aufzubauen. PAST M.D. sollten entweder ihre musikalische Ausrichtung oder ihre Songwriting-Ideen überdenken. An der technischen Leistung gibt es nichts zu bemängeln, und das kompositorische Potential ist im Grunde auch vorhanden. Auf „Circles“ verschenkt die Oberhausener Truppe aber ihre Möglichkeiten.

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23.11.2010

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