Pathosray - Pathosray

Review

Nur um nochmal auf die Veränderungen in der Welt aufmerksam zu machen: die Italiener haben mittlerweile aufgehört epische Fantasyschlachten in klischeehaften Vierminütern auszureizen, und stattdessen in den letzten Jahren eine neue Welle des Progs etabliert. Das erkennt man nicht nur daran, dass es mittlerweile kaum noch Nachwuchs im Drachentöterbereich gibt, auch Bands die früher mal diesen Stil ausgefochten haben, arbeiten heute deutlich progressiver (man denke nur an RHAPSODY und LABYRINTH). Dennoch waren die Vorreiter für dieses Genre definitiv VISION DIVINE, die auch heute noch die qualitativ hochwertigsten Arbeiten abliefern (von der letzten Platte mal abgesehen) und munter kopiert werden.

Wie zum Beispiel auch von PATHOSRAY. Die haben hier ihr selbstbetiteltes Debüt abgeliefert, welches zum größten Teil aus bekannten Demosongs besteht, sich aber keinesfalls hinter VISION DIVINE verstecken muss (selbst wenn man das Plagiat eindeutig raushört). Die Nummern sind auf einem hohen Niveau, wurden aber auch alle nach dem selben Muster gestrickt. So sind die Songs meist sechs Minuten lang, dynamisch arrangiert, und haben jeweils ein melodisches, ein dramatisches und ein erdiges Thema verarbeitet. Funktionieren tut das natürlich wunderbar, obwohl man niemals das Gefühl hat ein konzeptionell gefestigtes Album zu hören, sondern eher eine Ansammlung von Einzelsongs. Dafür macht es aber auch keinen Sinn Highlights hervorzuheben, denn wirklich jedes Lied ist gelungen und vereint starke Momente in einem handwerklich soliden Gerüst. Das klingt zwar jetzt ziemlich unspektakulär, aber Fans des Genres werden hier auf jeden Fall Freude haben; ganz zu schweigen dass man „Pathosray“ den Debütstatus absolut nicht anhört.

Daher die direkte Empfehlung: wen das letzte Album von VISION DIVINE zu sehr gefrustet hat, kann es hier mal mit PATHOSRAY versuchen. Sobald man den Plagiatsschock hinter sich hat, fühlt man sich in den Kompositionen richtig wohl und muss den Italienern einfach Stärke zusprechen. Auf dem nächsten Album will ich aber was eigenständigeres haben.

21.12.2007

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