Pig Iron - Sermons from the Church of Blues Restitution
Jan Ole Möller
Ich bin ganz ehrlich: Bei PIG IRÖN habe ich eine sächsische MOTÖRHEAD-Schrammel-Kapelle erwartet. Allerdings kommen die Jungs aus London, sind eine Old-School-Southern-Rock-Truppe – und ihr fünfter Langspieler „Sermons From The Church Of Blues Restitution“ enthält alles, was eine geile Southern-Scheibe ausmacht.
Der Sound einer Southern-Rock-Scheibe muss knackig, trocken und bluesig sein, genauso und nicht anders. Die vier Jungs von PIG IRÖN haben eben diesen Sound. Ihr Sound lässt sich am besten beschreiben als LYNYRD SKYNYRD meets LED ZEPPELIN mit einer Prise BLACK LABEL SOCIETY beigemischt. Eine todsichere Mischung. Dazu kommen Sänger Johnny Ogles unglaublich kraftvollen Stimmbänder, die etwas an Landsmann Robert Plant erinnern. Zudem spielt er eine sehr groovige Blues-Harp.
Aber „Sermons From The Church Of Blues Restitution“ hat nicht nur kraftvolle, laute Songs, sondern auch kraftvolle Akustikstücke. Wer auf Akustikgitarren im Up-Beat steht, sollte unbedingt in „High As A Pine“ reinhören: Ein sehr schön schneller, akustischer Southern-Blues-Song, der ein unglaubliches Gitarren-Blues-Harp-Solo-Battle zwischen Sänger Johnny Ogle und Gitarrist Dan Edwards beinhaltet.
Allerdings gibt es auf dem Album nicht „den einen Hit“, und man kann auch nicht sagen, dass jeder Song ein Hit ist. Aber auch ohne Ohrwurm – alle Songs sind auf einem sehr hohen Level angesiedelt. So komme ich zum Fazit, dass PIG IRÖN es mit „Sermons From The Church Of Blues Restitution“ geschafft haben, eines der Alben für den nächsten Sommer zu schreiben. Mein Tipp: Da es nicht wirklich den einen Hit gibt, hört euch das Album von vorne bis hinten an und lasst es auf euch wirken. So gesehen eine Platte fürs Auto.
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