Potmos Hetoimos - Agatha

POTMOS HETOIMOS ist ein Ein-Mann-Projekt aus Delaware/U.S.A. und hat sich dem Slow-Motion-Doom inklusive ausladenden, sehr langgezogenen Kompositionen verschrieben. Alleinunterhalter Matt Matheson bennennt dabei als Einflüsse Bands wie ISIS, CULT OF LUNA, was meiner Meinung nach großer Tobak ist, zumindest ist es absolut nicht herauszuhören, aber auch Bands wie SWALLOW THE SUN, MONOLITHE und ESOTERIC, womit wir den auf „Agatha“ gebotenen Klängen schon deutlich näher kommen.

Unterm Strich lässt sich die Musik auf diesem Album noch als Funeral Doom beschreiben, wenngleich hier und da sogar akustische Klänge zum Vorschein kommen und der ansonsten eher behäbigen, relativ gleichförmigen Musik eine frische Note geben. Nichtsdestotrotz hätte den Songs etwas mehr Abwechslung gut getan. Natürlich, Funeral Doom benötigt Länge, Trauer, Dunkelheit und Schwerfälligkeit, aber ich denke, auch in diesem Rahmen lassen sich Songs ansprechend und vielseitig gestalten. Wenn Matheson zum Beispiel dem Gitarrensound etwas mehr Herzblut entgegengebracht hätte und somit den dumpf herumeiernden Trauerweidenmelodien ein wenig mehr Leben in Form von Transparenz im Sound verpasst hätte, wäre die gesamte Wirkung sicherlich eine deutlich andere. Auch der durchgehende, relativ sekundär erscheinende Brummgrunzgesang verbessert diesen Eindruck nicht. Die Songs würden ansprechender klingen, vielseitiger vielleicht sogar und die oben angesproche Gleichförmigkeit der einzelnen Songs hätte unterbunden werden können.

Die guten Ideen sind auf jeden Fall da, auch wenn die Umsetzung hier und da noch etwas zu wünschen übrig lässt. Somit kann ich POTMOS HETOIMOS nicht absprechen interessant zu sein, muss aber im gleichen Atemzug auch den Finger erheben und auf genannte negative Kritik verweisen.