Powerworld - Human Parasite

Review

Zwei Jahre nach dem Release des selbstbetitelten Debüts der neuen Formation um Ex-FREEDOM CALL-Bassist Ilker Ersin POWERWORLD schickt das Quintett bereits das nächste Album ins Rennen und für “Human Parasite” konnten die Bayern sogar einen Vertrag bei Steamhammer/SPV einheimsen. Außerdem gibt es einige Besetzungswechsel zu verzeichnen, Achim Keller (VICTORY) sitzt seit diesem Jahr hinterm Drumkit und Andrew „Mac“ McDermott (ex-THRESHOLD) hat die Vocals übernommen.

Und besonders der Wechsel hinterm Mikro sorgt dafür, dass “Human Parasite” kaum noch mit dem netten, aber sehr unspektakulären, durchschnittlichen Debüt “Powerworld” zu vergleichen ist. Zwar machte Steffen Brunner keinen schlechten Job, doch seine recht dünne Stimme, die besonders in höheren Lagen relativ kraft- und ausdruckslos daher kam, kommt gegen das rockige, markante Power-Organ Andrew McDermotts einfach nicht ansatzweise an. Dessen Gesang verleiht den neuen Stücken POWERWORLDs einen ganz anderen Anstrich als auf dem Debüt, die Songs dröhnen weit energiegeladener, erfrischender, straighter und lebendiger aus den Boxen der heimischen Anlage, ohne dabei jedoch an Epik einzubüßen. Das machen schon die ersten Tracks “Cleandes By Fire” und “Stand Up” oder Stücke wie “Children Of The Future” und “King For A Day” klar.

Doch auch die Instrumentalfraktion ist nicht untätig geblieben. Zwar kredenzen POWERWORLD noch immer melodischen, eingängigen Power Metal mit hohem Keyboard-Anteil, der durch flitzende Heavy Metal-Soli aufgelockert wird, doch einer Weiterentwicklung seit “Powerworld” ist unverkennbar. POWERWORLD klingen einfach ausgereifter, professioneller und vor allem experimentierfreudiger, so kann man dem Quintett dieses Mal sicher keine Einfallslosigkeit und fehlende Inspiration vorwerfen, was beim Debüt eindeutig der stärkste Kritik-Punkt war. Hinter vielen Stücken auf “Human Parasite” lauern interessante Ideen, die in Form von unzähligen Details in die Songs eingearbeitet wurden und den Hörer immer wieder aufhorchen lassen, sodass auch außerhalb der meist sehr starken Ohrwurm-Refrains kaum Langeweile aufkommt. Als einige (und wirklich nur einige) Beispiele seien das verspielte, geheimnisvolle, immer unerwartet wiederkehrende Keyboard-Thema in “Evil In Me”, der eingewobene, begleitende Klavier-Part in “Time Will Change”, die schmissige Bass-Linie und der abwechslungsreiche Rhythmus im Titeltrack, der elektronische Einschlag und der Einsatz von Trommeln in “East Comes To West”, der kleine Schuss Groove und die geschickte Arbeit mit der Lautstärke bei “Caught In Your Web”, der fette, druckvolle Einstieg von “Tame Your Demons” und dessen stetige Wechsel zwischen deftigen und ruhigen Passagen genannt, doch es gibt noch vieles mehr auf “Human Parasite” zu entdecken.

Mit “Human Parasite” haben POWERWORLD seit ihrem Debüt einen großen Sprung nach vorn gemacht und teilweise kann man kaum glauben, dieselbe Band anzuhören. Dennoch ist “Human Parasite” kein absolutes Meisterwerk, abseits von Refrains und Details hängt das Album noch ab und an durch, hier und da hat sich ein wenig Füllmaterial eingeschlichen und manche Songs klingen sich einfach zu ähnlich. Beim Songwriting besteht also auf jeden Fall noch Raum nach oben, den das Quintett beim nächsten Album aber bestimmt füllen kann.

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12.10.2010

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