Prosperity Denied - Consciousless

Review

Nach einem Intro, das mit seinen Cello-Klängen ein wenig nach einer ausgedehnteren Version der Einleitung des dritten AT THE GATES Werkes „Terminal Spirit Disease“ klingt, legen PROSPERITY DENIED gleich tüchtig los. Spontan erinnerten mich die Österreicher an HEAVEN SHALL BURN, da sie ähnlich gewaltig im Sound und den Melodien agieren. Vom Label wird „Consciousless“ als Thrash-/Death-Metal mit Einflüssen aus Hardcore, Grind, Punk und Black-Metal ausgegeben, aber ich denke, es ist einfacher, das Ganze mal als schnellen Deathcore mit leichter Tendenz zum Death-Grind zu betiteln.

Musikalisch agieren PROSPERITY DENIED auf jeden Fall sehr souverän: Das Rad wird hier zwar auch nicht neu erfunden, aber sowohl melodiöse Teile als auch Stakkato-Riffing und Blastbeats fügen sich sehr gut zu einem Gesamtbild modernen Extrem-Metals zusammen. Leider hat „Consciousless“ für mich eine signifikante Schwachstelle: Den Gesang! Was sich beim ersten Durchlauf höchstens als beiläufiger Eindruck festgesetzt hatte, ging mir mit der Zeit einfach mehr und mehr auf die Nerven. Sänger und Bassist Tom klingt in meinen Ohren einfach viel zu monoton und emotionslos. Ich gebe auch zu, dass ich diese sehr „rotzige“ Art von Death-Grind- / Hardcore-Vocals nicht unbedingt favorisiere, aber normalerweise stört es mich nicht so sehr. Es mag sicherlich auch mit daran liegen, dass der Gesang hier wirklich flächendeckend und über lange Passagen eingesetzt wird, dabei klingt es in den schnellen Teilen schon fast nach Rap und man fragt sich „Hört der eigentlich auch noch mal auf zu labern, so dass ich die Musik hören kann?“. Leider ist der Gesang nämlich auch im Mix soweit im Vordergrund platziert worden, dass er sich schwerlich ignorieren lässt. Es ist immer etwas gemein, ein Album auf Grund eines einzelnen Elementes wie dem Gesang runter zu machen, aber in diesem Fall verdirbt es mir einfach den Spaß. Musikalisch gibt es, wie gesagt, wenig zu meckern, besonders die zweistimmigen, schwedisch angehauchten Gitarren gefallen mir sehr, das Schlagwerk hämmert wirklich nett und auch das Zusammenspiel ist super. Letztendlich muss man aber auch hier leider sagen, dass es Bands gibt, die einen ähnlich Stil schon vorher gefahren sind, das heute noch tun und dabei trotzdem noch mehr Klasse und Eigenständigkeit besitzen. HEAVEN SHALL BURN sind immer noch der beste Vergleich in meinen Ohren. Ich würde Genre-Freunden daher einfach mal empfehlen, PROSPERITY DENIED anzutesten und zu probieren, ob sie ähnlich allergisch auf den Gesang reagieren. Sollte Letzteres ausbleiben (auch nach ein paar mehr Durchläufen!), dann kann man getrost noch ein, zwei Punkt zu meiner Wertung dazu addieren.

Ich für meinen Teil kann an dieser Stelle dem bereits im Herbst 2007 erschienenen Album leider nur gute sechs Punkte geben. Vielleicht nimmt man sich die Kritik am Gesang ja sogar zu Herzen und in diesem Falle sollte auch trotz des eigenen Namens dem Gedeihen der Band wenig im Wege stehen.

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14.02.2008

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