Radwaste - Radwaste

Yes, diese Schweizer scheinen gegenwärtig wirklich zu wissen, wo der traditionelle Metal-Hammer zu hängen hat! Immer mehr eidgenossische Veröffentlichungen wandern über den Äther auf meinen Rezensionstisch und hinterlassen meist durchaus positive Eindrücke. So auch das Debüt der jungen Metal-Combo RADWASTE aus dem Schweizerischen Aarau. Mit ihrem selbstbetitelten Album ist den vier Jungs nämlich ein lupenreiner Einstand in die überlaufende Metal-Welt gelungen. In der Schnittmenge von weltbekannten Größen wie MEGADETH und METALLICA unterwegs, bieten RADWASTE nämlich ein Dutzend mehr oder minder gelungener Songs.

Zugegeben, Fronter Daniel Jeroschs Stimme ist an manchen Stellen noch ausbaubar und etwas zu wenig variabel, erinnert aber trotzdem in sehr guten Momenten an den ehrwürigen James Hetfield, mit all seiner Kratzigkeit und Härte im Organ. Instrumentell präsentieren sich die Schweizer aber mehr als originell und abwechslungsreich und vor allem technisch lupenrein. Obwohl das Songwriting ab und zu etwas zu monoton geraten ist („Live Fast“), wissen RADWASTE vor allem im gemäßigteren Tempo vollends zu überzeugen („Rotten Roots“) oder wissen mit unfassbar eingängigen und gleichzeitig hart und treibenden Riffs zu gefallen („Metamorphosis“). Obwohl einige Parallelen zu bekannten Gruppierungen gezogen werden können (wann nicht?!), wie zum Beispiel der SYSTEM OF A DOWN-typische Eingangsriff beim Opener „The Swarm Pt. 1: Sedna“ oder eben die nach vorne preschenden Vocals in „Metamorphosis“, die stark an METALLICA erinnern, haben RADWASTE genug eigenes Potential zu bieten, um nicht als zigste Epigone durchgehen zu müssen.

„Radwaste“ ist ein stimmiges, durchwegs aggressives Heavy Metal-Album geworden, das zu keiner Sekunde auf klingende Melodien verzichtet und sich auch in punkto Tempi variabel und erfreulich abwechslungsreich zeigt. RADWASTE sind eine Band, die man sich für die Zukunft notieren sollte, denn dieses Debüt lässt auf erfreuliche Metal-Zeiten aus Aarau hoffen…