Revolution Renaissance - Trinity

Review

Eine Band, die sich gleichzeitig mit Erscheinen ihres dritten Albums auflöst, ist ja nichts wirklich Besonderes. Wenn es sich dabei aber um REVOLUTION RENAISSANCE, das After-STRATOVARIUS-Projekt des in der Vergangenheit eher kompliziert in der Öffentlichkeit auftretenden Gitarristen Timo Tolkki handelt, dann schon. Hat der Mann zusammen mit seinen finnischen Kollegen von STRATOVARIUS sich noch für starke Power Metal-Alben à la „Elements I+II“ verantwortlich gezeichnet, wollte Tolkki mit REVOLUTION RENAISSANCE diesen Weg konsequent fortsetzen. Leider mit nur mäßigem Erfolg. Hatte das Debüt „New Era“ aufgrund seiner vielfältigen Beteiligung (Michael Kiske, Tobias Sammet) ein paar großartige Momente zu bieten, fuhr der Nachfolger „Age Of Aquarius“ eher auf der rockigeren Metal-Schiene. Was mir persönlich sehr gefallen hat, kam beim Publikum umso schlechter an. Zwei Jahre nach dem Erstling werfen Tolkki und seine Mitstreiter nun also den dritten und gleichzeitig (vorerst) letzten REVOLUTION RENAISSANCE-Silberling namens „Trinity“ auf den Markt.

Drei Alben in drei Jahren ist schon mal ein amtlicher Erfolg. Im Endeffekt trifft aber bei einer solchen Produktivität genau das ein, was man bei diesem Output auch befürchten muss und darf: ein Aufwasch vergangener Taten. „Trinity“ spielt sich nämlich trotz speedigem Opener („Marching With The Fools“) durch ein Programm von an SONATA ARCTICA bzw. STRATOVARIUS erinnernde Nummern („Falling To Rise“, „Dreamchild“) und getragene, im Midtempo angesiedelte Songs („Frozen Winter Rain“). Auch wenn die meisten der neun Titel sich im geschulten Power Metal-Gehörgang sofort festsetzen und auch teilweise in Erinnerung bleiben, sind progressive-epische Versuche à la „Trinity“ (der Titelsong), die sich über ganze zehn Minuten erstrecken, absolut nicht des Bands‘ Sache. Ein langatmiger Refrain, zu viele Zwischenspiele, eine bereits bekannte Melodie – Jungs, das ist zu wenig! Auch das viel zu eingängige „Crossing The Rubicon“ kann ob seiner simplen Songstruktur und uninspiriertem Refrain nur bedingt überzeugen.

Fronter Gus Monsanto, der mir auf „Age Of Aquarius“ noch mehr zugesagt hat, hat auf „Trinity“ seine starken und schwachen Momente. Während er auf „Falling To Rise“ durchaus zeigt, welche gesanglichen Fähigkeiten in ihm stecken, klingt er an anderer Stelle manchmal etwas zu angestrengt, fast verspannt. Dem Gesamteindruck tut dies aber nur bedingt einen Abbruch, ist der geneigte REVOLUTION RENAISSANCE- bzw. Tolkki-Fan einfache Melodien und hohen Gesang ja sowieso schon zur Genüge gewohnt. Von diesen Elementen hat auch „Trinity“ genug zu bieten, auch wenn man von einem sogenannten „Abschiedsalbum“ doch mehr hätte erwarten dürfen. „Trinity“ ist nämlich nicht mehr als knapper besserer Durchschnitt, der sich nur mit Anstrengung unheimlich enge sechs Punkte verdient hat. Weil einige Titel dann aber doch zu unterhalten wissen und Power Metal-Fans definitiv gefallen werden, ist „Trinity“ ein netter, aber absolut nicht zwingender Output einer sterbenden Formation.

Ein kurzer Nachsatz: Bis zum nächsten Mal, Timo! Wir sind uns sicher, dass du irgendwann wieder aktiv werden wirst…

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09.10.2010

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