Ribozyme - Grinding Tune

Review

Die Norweger RIBOZYME sind eine ganz schwierige Geschichte. Auf den ersten Blick wirkt ihre Musik unstimmig und kann nicht überzeugen. So war ich schnell der Meinung, dass ich „Grinding Tune“ mit einem Handwink abtun und RIBOZYME mit einer niedrigen Wertung abspeisen könnte. Glücklicherweise ist es als Redakteur mein Job, mich intensiv mit den zu rezensierenden Platten auseinanderzusetzen. „Grinding Tune“ ist ein Werk mit Langzeitwirkung, welche sich nicht von jetzt auf gleich entfalten kann, sondern mehrere Durchgänge und aufmerksame Lauscher benötigt. Kollegin Beck hat am Schluss ihres Reviews zu „Presenting The Problem“ von 2012 angemerkt, dass RIBOZYME durchaus ein Kanditat für acht oder neun Punkte sind, sobald sie ihre kleinen Schwächen ausmerzen können. Tja, RIBOZYME haben an sich gearbeitet und siehe da: Die acht Punkte stehen.

Bereits der Opener „Bronze“ zeigt die Vielfältigkeit der Norweger auf. Der Song wird von einem progressiven Riff eingeleitet, bis kurz darauf der tolle Klargesang einsetzt, der das Album dominiert. Nach etwa einer Minute geht der Titel in einen verträumten Part über, welcher von einem zurückhaltenden Schlagzeugspiel und einem leisen Bass vorgetragen wird. Im letzten Drittel von „Bronze“ startet ein gelungenes, ausgefallenes Gitarrensolo, welches von dem wohl dominantesten Bass aller Zeiten begleitet wird.

Das zweite Stück „Timely Reminder“ steht dem in nichts nach. Auch dieser Song wird von einem progressiven Gitarrensolo eingeleitet und geht in einen Part über, der mit einer ausgefallenen Rhythmik und dem Gesang punkten kann. Die Mitte des Stückes ist mit Alternative-Rock-Einflüssen gespickt. Das zeigt sich an dem tollen, offenen Powerchord-Riffing, was allerdings nicht lange anhält und in einen ruhigen, psychedelischen Part übergeht.

Man sieht: RIBOZYME spielen nicht nur stur ihren Hard Rock. Die Band bedient sich bei Einflüssen aus verschiedenen, experimentierfreudigen Sparten des Rock und kocht damit ihr ganz eigenes Süppchen. Die Musik der Band braucht einige Durchläufe, um richtig zu zünden. Sobald dies geschehen ist, ist „Grinding Tune“ aber ein tolles und verspieltes Stück Musik, bei dem der Hörer in jedem Durchgang neue Akzente entdeckt. Gelegentliche Längen haben sich aber trotzdem auf dem sechsten Album der Norweger eingeschlichen. Bei dieser Klasse ist das zwar nicht schlimm – kostet die Band dennoch einen Punkt in der Endnote. Nichtsdestotrotz sind RIBOZYME ganz großes Kino und man darf gespannt sein, wohin die Reise für diese talentierten Musiker geht.

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03.05.2015

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