Ronnie Montrose - 10x10

Review

Fünf Jahre weilt RONNIE MONTROSE schon nicht mehr unter den Gitarristen dieser Welt. Kurz vor seinem Tod hatte er noch mit den Arbeiten an einem neuen Album begonnen. Zusammen mit Drummer Eric Singer (KISS, ex-BLACK SABBATH, etc.) ersann er die Idee zehn Songs von zehn verschiedenen Sängern interpretieren zu lassen. Leider konnte Ronnie dieses Projekt nicht vollenden, weshalb sich Singer der Sache (in Ronnies Sinn) final annahm und einige Freunde ins Studio eingeladen hat, um “10×10” fertig zu stellen.

Im Studio versammeln sich Größen

Sicherlich hat ein posthum veröffentlichtes Album immer ‘Geschmäckle’. Hier aber nicht, da Ronnie die Basictracks schon eingespielt hatte und lediglich Gesang, sowie Soli hinzuaddiert wurden. Im Studio versammelten sich u.a. Joe Bonamassa (BLACK COUNTRY COMMUNION), Sammy Hagar (ex-VAN HALEN), Steve Lukather (Toto), Eric Martin (MR.BIG), Glenn Hughes (BLACK COUNTRY COMMUNION, ex-DEEP PURPLE) und Dave Meniketti (Y&T). Von daher kann man “10×10” auch durchaus als Hommage der beteiligten Musiker an einen großen Gitarristen und Songwriter sehen, nicht nur als letztes RONNIE MONTROSE-Album. Zehn Mal gibt es exquisite Blues- und Rocknummern auf die Lauscher, deren man die Energie, die Ronnie bis zu seinem Tod (laut Singer) versprüht hat, jederzeit spürt. Das ist nicht nur der Vision der Namensgebers zu verdanken, sondern auch der Leistung der einzelnen Musiker, die schlicht sensationell ist. Die Songs selbst sind zeitlos gute Rockstücke, die jedem (Hard)Rock-/Bluesfan gefallen dürften. Dass sich dabei kein Rohrkrepierer enthalten ist, dürfte somit auf der Hand liegen. Selten habe ich eine All-Star-Kollaboration gehört, die so frisch und hungrig klingt. Gerade auch die Gitarristen verstehen es, den Songs ihren eigenen Stempel in respektvoller Weise aufzudrücken (z.B. Meniketti, Bonamassa), dabei aber darauf achten, dass die Stücke nicht ‚zerfrickelt‘ werden. Abwechslung wird auf “10×10” ebenfalls großgeschrieben. Alle Songs besitzen trotz ihres recht engen Korsetts viele Nuancen, die man erst nach mehreren Durchläufen alle für sich entdeckt. Man kann sich als Hörer entspannt zurück lehnen und die Atmosphäre zwischen amerikanischer Leichtigkeit und typisch bluesigem Herzschmerz von Songs wie “Color Blind”, “Heavy Traffic”, “The Kingdom’s Come Undone” oder dem relaxten Rausschmeißer “I’m Not Lying” auf sich wirken lassen. Gänsehaut garantiert.

Respektvoller Abschied

Nein, hier stand definitiv nicht das Geld im Vordergrund. “10×10” nimmt in respektvoller Form von einem großen Künstler Abschied, der über Dekaden die Rockmusik beeinflusst hat. RONNIE MONTROSE darf jetzt in Frieden mit Jimi, Lemmy und den Anderen eine Etage höher die Saiten zum Schwingen bringen. Wer auf starken Blues und (Hard)Rock steht, kommt an diesem Album nicht vorbei.

12.11.2017

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