Rozz - Tranches De Vie

Review

Die Franzosen ROZZ aus Montpellier machten ihre ersten Gehversuche bereits im Jahr 1984, nach nur einem Album („Une Autre Vie“) zwei Jahre später war dann aber auch erst einmal wieder Sense. 24 (!) Jahre dauerte es, bis der Nachfolger „D’un Siècle À L’Autre“ das Licht der Welt erblickte, und jetzt, nur drei Jahre später beglücken uns die Mannen um das einzige verbliebene Gründungsmitglied Marcel Ximenes mit einem weiteren Langspieler.

„Tranches De Vie“ heißt die Scheibe, und im Vergleich zum Vorgänger hat Marcel neben der Leadgitarre inzwischen auch das Mikro von Jean-Pierre Mauro übernommen. Erinnert sich eigentlich noch jemand an die Gameshow mit Jörg Dräger? Die mit den drei Toren und dem Zonk? Genau das Geräusch kann hier jetzt eingefügt werden, wenn man die Entscheidung von Monsieur Ximenes, den Gesang selbst zu übernehmen, bewerten will.

Ich kenne die Vorgängeralben nicht, aber es ist schlicht und einfach unmöglich, dass die Gesangsperformance im Vergleich zu „Tranches De Vie“ auf den anderen Scheiben schlechter war. Die Gitarren-Skills möchte ich Marcel nicht absprechen, da ist zwar während der länger als eine Stunde währenden Platte kein absolutes Highlight dabei, aber im Großen und Ganzen ist es doch zumindest erträglich. Für den Gesang gilt das leider rein gar nicht, denn was Marcel hier abliefert, gehört mit zu den schwächsten Vocals, die ich je auf Platte hören durfte. Schief und nervig sind die Attribute, die einem direkt in den Sinn kommen. Die Vocals sind (bis auf die Ausnahme „Crazy Horses“) auf Französisch gehalten, deshalb kann ich zur lyrischen Qualität keine Wertung abgeben.

Neben dem Gesang ist leider auch das Songwriting ziemlich unter aller Kanone. Die Songs plätschern größtenteils plan- und ziellos vor sich hin, ohne auf den Punkt zu kommen. Der Versuch von ROZZ, ein abwechslungsreiches Album abzuliefern, geht leider ebenfalls in die Hose, der Versuch, mit „Ménagerie Blues“ einen (richtig) Blues-Rocker oder mit „Psychopiano“ ein (wieder richtig) Pianostück zu kreieren, ist der Höhepunkt des Trauerspiels.

SABATON sind eine der offensichtlicheren Inspirationsquellen für ROZZ, aber die Atari-Keyboards sind genau so schwer erträglich wie der Rest der Musik. Bis auf einige wenige gelungene Solo-Parts (die meisten in „Unis“) ist das leider überhaupt nix. Einziger echter Lichtblick: das Cover-Artwork!

Anspieltip: ZONK

Rien ne va plus!

25.11.2013

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1 Kommentar zu Rozz - Tranches De Vie

  1. Anne sagt:

    Wow, das ist ja… ganz reizend XD Das perfekte Weihnachtsgeschenk für Leute, die man loswerden möchte.
    Zur lyrischen Qualität kann ich übrigens was sagen, zumindest wenn es nach diesem Youtube-Video geht. Hält sich solide auf dem Niveau von „Weihnachten mit Marianne und Michael“, es sei denn da käme am Ende noch ein ironischer Twist, aber darauf zu warten, war es mir irgendwie nicht wert…