S.A. Adams - Unearthed

Review

S.A.ADAMS ist ein Szene-Original, keine Frage. Doch leider wird er, nebst seiner Musik, nur in eher überschaubaren, wenn auch treuen Zirkeln auch in gebührendem Ausmaße geschätzt. Weshalb es der Ami bisher nicht wirklich zu Erfolg gebracht hat, liegt meiner bescheidenen Meinung nach weniger an der Qualität seiner Exponate, als viel mehr an der Tatsache, dass er mit seinem ureigenen Stil, der sowohl Hardrock und Heavy Metal der traditionellen Machart, wie auch Heavy Rock der deftigen Ausführung mit reichlich Anleihen bei MOTÖRHEAD und TANK, sowie eine gesunde Dosis urwüchsigen Punk beinhaltet, noch nie auch nur annähernd den „Zeitgeist“ treffen konnte.

Es spricht aber sehr wohl für den Ami, dass alle seine bisherigen Veröffentlichungen mit der genannten Melange aufwarten konnten, auch wenn man hinzufügen muss, dass durch eine solche Ausgangssituation Erwartungen an finanzielle Erfolge nicht gerade gesteigert vorhanden sein dürfen. Aber das scheint diesen Burschen ohnehin nie gekratzt zu haben und auf der anderen Seite stellt S.A.ADAMS mit seinen Alben immer wieder unter Beweis, dass er Musik aus Passion und Überzeugung veröffentlicht und gerade das macht ihn auch zum Helden.

Mit „Unearthed“ steht nun ein neues Album – das insgesamt bereits sechste in seiner Karriere – zur Veröffentlichung an und – oh welch‘ Wunder, auch dieses enthält Sounds, die allesamt im ureigenen Stil des Musikers ausgefallen sind, wenn auch noch nicht in jener druckvollen und heftigen Art, mit der er zuletzt immer wieder aufhorchen hat lassen. Kein Wunder allerdings, schließlich handelt es sich hierbei keineswegs um neue Songs, sondern viel mehr um eine Zusammenstellung von Kompositionen, die allesamt bereits gut 25 Jahre auf dem Buckel haben.

An sich hätte dieses Album zwar schon vor knapp fünf Jahren veröffentlicht werden sollen, das Unternehmen scheiterte aber an der Finanzierung. In jener Zeit musste sich S.A. ADAMS auch einer längeren Reha unterziehen, weshalb ich „Unearthed“ auch als Zeichen dafür interpretiere, dass uns das „Stehaufmännchen“ in Bälde wieder mit brandneuem Material versorgen wird.

Doch als „Pausenfüller“ darf das vorliegende Album (das in der Kaufvariante übrigens um vier Songs mehr enthält als die Promo) keineswegs betrachtet werden, viel mehr als metal-historisch wertvolles Tondokument, schließlich haben S.A. und sein damaliger Mitstreiter, ein gewisser Mike Portnoy, damit den Startschuss für ihre Karrieren gelegt, die unterschiedlicher gar nicht verlaufen hätten können.

Aufgenommen wurde einst sogar in Portnoy’s Appartement auf Long Island, weshalb etwaiges Gemecker über den Sound der Tracks erst gar nicht aufzukommen zu braucht und auch Erwartungen, eventuell eine erstes Anzeichen dafür zu erhalten, dass hier einer der renommiertesten Schlagzeuger im Metal-Business die Stöcke schwingt und Leckerbissen drumtechnischer Art vorexerziert, sind fehl am Platz.

Im Gegenteil, das Material klingt urwüchsig und relativ simpel strukturiert, versprüht aber zumindest schon jenen rauen Charme, mit dem S.A.ADAMS in Folge alle seine Werke zu veredeln weiß. Wenn auch in erster Linie für Komplettisten essentiell, sei „Unearthed“ allen Heavy Rockern (und nicht nur den „Historikern“ unter uns) an Herz gelegt!

12.11.2010

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