Sacral Night - Le diadème d’argent

Review

SACRAL NIGHT hatten 2019 mit „Ancient Remains“ bereits ein ordentliches Debüt vorgelegt. Trotz einiger holpriger Momente ließ die Mischung aus düsterem Heavy Metal und regelmäßigen Anflügen schwarzmetallischer Wut schon damals eine starke eigene Duftnote erkennen. Mit „Le diadème d’argent“ schickt die Truppe aus dem französichen Grenoble nun ihr zweites Album aus den Alpen herunter.

SACRAL NIGHT drehen an den richtigen Stellschrauben

An der grundsätzlichen Ausrichtung von SACRAL NIGHT hat sich auf „Le diadème d’argent“ nicht viel geändert, noch immer decken die Franzosen grob ein musikalisches Spektrum zwischen MERCYFUL FATE und DISSECTION ab. Sprich, der okkult anmutende, von finsteren Harmonien durchzogene und bissigem Tremolo durchzogene Heavy Metal dürfte sich in der Nachbarschaft von Bands wie PORTRAIT, ATTIC, TRIBULATION oder THE NIGHT ETERNAL ziemlich wohl fühlen.

Neu ist allerdings, dass SACRAL NIGHT ihre Songs diesmal in französischer Sprache vortragen. Doch obwohl mit TENTATION, MEURTRIÈRES oder HERZEL in letzter Zeit verstärkt junge Bands aus Frankreich mit klassischem Heavy Metal und Texten in ihrer Landessprache auf sich aufmerksam machen konnten, so kommt dies doch nach wie vor selten genug vor, um SACRAL NIGHT ein gewisses Alleinstellungsmerkmal im Zirkel weiter oben genannter Düster-Metaller zu verleihen.

Ansonsten haben SACRAL NIGHT vor allem ihre schon vorhandenen Stärken ausgebaut, „Le diadème d’argent“ klingt einfach in allen Belangen etwas ausgereifter und abwechslungsreicher als der Vorgänger. Besonders der Gesang von Antoine Volhard hat sich deutlich verbessert; ein französischer KING DIAMOND ist er zwar noch nicht ganz, aber er befindet sich auf einem guten Weg. Mit „Les miroirs de la lune“ gelingt der Einstieg ausgesprochen atmosphärisch und offenbart ein Gespür für tolle Harmonien.

Der Einstieg des feurigen „L’archange aux yeux de feu“ könnte auch von DISSECTION stammen und im Refrain wird Volhard von einer Sopranistin begleitet, was der Nummer eine überaus schaurige Note verleiht. Flotte Stücke wie „Conquérant des lumières“ oder „Une dernière étoile avant sirius“ zeigen deutlich die Black-Metal-Einflüsse der Band auf, während „L’ode infinie“, das göttliche „La seconde élégie d’un ange“ und der doomige Rausschmeißer „Prêtresse de l’Atlantide“ überaus episch angelegt sind und für Gänsehaut sorgen. Ein Hauch dunkler Mystik, die von okkulten Ritualen im Kerzenschein kündet, schwingt eigentlich immer mit.

Mit dem silbernen Diadem voll ins Schwarze

SACRAL NIGHT haben mit „Le diadème d’argent“ ein Zweitwerk abgeliefert, dass sich vor der internationalen Konkurrenz nicht verstecken muss. Die Atmosphäre ist zum Schneiden dicht, die Band hat in jeder Hinsicht noch mal eine Schippe draufgelegt und der Wechsel in die Muttersprache zeugt von einem gesunden Selbstbewusstsein.

Wenn ATTIC demnächst eventuell auch noch mal nachlegen, dann müssen der dänische Diamantenkönig und seine Gefolgschaft mit den schon ewig und drei Tage angekündigten neuen Alben jedenfalls ganz schön abliefern, um im okkulten Heavy-Metal-Zirkus nicht von den Jungspunden abgehängt zu werden.

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18.07.2022

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