Saiph - The Seed

Review

Vor dem Hintergrund des aktuellen Zeitgeschehens ist es vielleicht nicht die allerprächtigste Idee, seiner Band den arabischen Namen für „Schwert“ zu verpassen.
Nicht, dass die CIA da wieder Entführungsgelüste verspürt…
Um diesem Umstand vorzubeugen, reiten wir mal nicht weiter darauf rum, sondern überlegen uns lieber, ob das Cover etwas mit „Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe“ zu tun hat.
Falls ja, dann dürfte die Platte gewaltig stinken.

Das tut sie gottlob aber nur bedingt. Sprich sie müffelt nur ein wenig und stellt keine fürchterliche Stinkbombe dar, wie man sie heutzutage so oft im Demo-Bereich unter den Frack gejubelt bekommt.
Perfekt ist hier sicher noch nichts, aber gute Anlagen sind unverkennbar vorhanden.
SAIPH zocken MAIDEN-lastigen Power Metal, den sie durch interessante Arrangements und abwechslungsreiches Songwriting aufzuwerten wissen.

Leider bedeutet das aber nicht gleichzeitig, dass das Songwriting besonders zwingend ausgefallen wäre.
Sind der Opener und das folgende „Winternight“ noch gutklassige Stampfer, die primstens ins Ohr laufen, verkommt spätestens mit dem unsäglichen „Maledetto“ der Spaß an der Sache.
GONG! Ring frei für Runde 1 der Begegnung Sänger vs Mucke.
Wow, also kann man doch so schwer neben der Spur singen, dass der Schmalz im Ohr gerinnt.
Wacker zum Ersten! Diesen Song zu überstehen heißt der Verwegenheit zu frönen.
Mit diesem Track vergaloppiert sich aber auch die ganze Band. So kommt vieles äußerst unrund und holprig daher. Nicht so schön…

Doch bereits der darauf folgende Titeltrack kann wieder mehr reißen und entschädigt durch konsequenteres und intelligenteres Songwriting für die Folter durch den unglaublichen Vorgänger. Auch hier wird Abwechslung groß geschrieben und man erreicht sogar die Komplexität der in der Band-Info angegebenen EDGE OF SANITY.
Allerdings schüttet Fronter Andreas, der sich in den Mitten hörbar besser schlägt und sogar sehr gut zu gefallen weiß, wieder ein paar Fass Wermut aus, indem er zum Erbarmen herumkreischt, dass es eine Art hat.
Wacker zum Zweiten… das bläst alle Fuseln aussem Bauchnabel!
Der abschließende Live-Track ist fürs Achterdeck! Den hätte man in Ruhe im Studio einsemmeln sollen.
Unterm Strich liegt aber ein viel versprechendes Werk vor, das auf zukünftige Tage hoffen lässt.
Oder um mal wieder schwertisch zu sprechen:
Die Klinge kommt vom Schmied, muss aber noch zum Schwertfeger.

15.02.2007

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