Sequoian Aequison - Onomatopoeia

Review

AHAB haben 2012 mit „The Giant“ ein bemerkenswertes Album veröffentlicht. Ich maße mir nicht an, zu behaupten, sie hätten damit den Doom Metal auf eine neue Ebene gehoben, aber sie haben es definitiv geschafft, das lose Ende zum Post-Rock anzuknüpfen und damit das Fundament für einen neuartigen Stil zu legen. Meine Recherchearbeit zu SEQUOIAN AEQUISONs Debütalbum „Onomatopoeia“ lieferte dann auch endlich den eigentlich so offensichtlichen, richtigen Begriff: Post-Doom.

Na denn, sagen wir, das russische Quartett spielt Post-Doom. Wer aufgrund der musikalischen Vergangenheit der Musiker bei INTER ARBORES (Death/Doom) und YPRES (Sludge) eine Post-Metal-Dampfwalze à la NEUROSIS oder ISIS erwartet, könnte aber falscher nicht liegen: Tatsächlich klingt diese vergleichsweise langsame Form von instrumentalem Post-Rock erstaunlich nach den ruhigen Intermezzi des oben genannten „Giant“-Albums.

Da gibt es Song für Song zarte Clean-Harmonien, gefühlvolle Slides und Bends, allesamt Teil einer ausgeschmückten Klimax aus Tom-Spielereien und gelegentlich dissonanten Tonfolgen, welche ab der jeweils zweiten Hälfte eines Songs dann auch mal verzerrte Akkorde zulässt. Ferner kommen die Stücke über weite Strecken ohne schnelles Delay-Picking oder sonstige Effekthaschereien aus, was aber nur auf den ersten Blick löblich erscheint: Die Aufmerksamkeitsspanne geht dank dem durchgehend lauwarmen Charakter der meist ähnlich linear aufgebauten Titel meist schon nach wenigen Minuten den Bach runter. So richtig fette, druckvolle Passagen, die so etwas wie eine logische Auflösung bilden könnten, bleiben vollständig aus, hier hätten vielleicht ein paar Growls noch Wiedergutmachung geleistet.

„Onomatopoeia“ bietet durchaus eine gewisse Abwechslung zum derzeit immer hektischer und/oder elektronischer werdenden Post-Rock. Durchaus atmosphärisch, doch nicht immer von Kreativität gezeichnet. Vielleicht sollten sich die Russen mal mit den Land- und Labelkollegen von EA zusammensetzen. Entweder würde uns dann der absolute Monotonie-Abgrund oder ein richtig feines Post-Doom-Album erwarten.
02.09.2014

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