Serpents In Paradise - Temptation

Review

Die Pandemie und das fehlende Konzertgeschäft sorgen dafür, dass so mancher Musiker Dinge angeht, welche unter normalen Umständen nicht möglich wären. Die Band SERPENTS IN PARADISE produziert ihr Debütwerk „Temptation“ ohne eigenen Sänger, dafür aber mit fünf durchaus namhaften Gastsängern. Gianni Pontillo (VICTORY) Stu Block (Ex-ICED EARTH), Herbie Langhans (FIREWIND, AVANTASIA) Mark Fox (SHAKRA) und Alex Kühner (HIGH TIDE) teilen sich bei den elf Tracks die Vocals.

„Temptation“ auf den Spuren von AVANTASIA?

Verschiedene bekannte Gastsänger auf einer LP? Das weckt Assoziationen in Richtung Tobias Sammet und AVANTASIA. Wie verhält es sich nun? Bei SERPENTS IN PARADISE handelt es sich um den Gitarristen Tobias Eurich, welcher sich nach dem Split mit SPITEFUEL mehr der Musik seiner Jugend widmen will. Bass und Drums wurden gefunden, nur ein passender Sänger in Richtung Hard Rock war nicht aufzutreiben. Eurich nutzte sein Netzwerk und fragte, ob der eine oder andere Sänger im Wartestand einen Track auf „Temptation“ übernehmen würde. Das Ergebnis steht seit dem 8. Juli 2022 in den Plattenläden.

Klassischer Hard Rock und „Love Bites“ ist der Auftakt, welchen Gianni Pontillo singt. Die Nummer würde genauso auf „Gods Of Tomorrow“,  dem aktuellen Release von VICTORY, passen und reiht sich in den dort besprochenen Kontext ein. „Tomorrow Never Comes“ mit Stu Block legt an Tempo und Intensität zu, Herbie Langhans und „Where’s The Rock ’n‘ Roll Gone?“ überrascht mit einem Rocker, welcher gut nach vorne geht und ein wenig nach Axl-Rose-Schule klingt.

Mark Fox übernimmt den „Moonshine Blues“, welcher im US-Rock-Style an seinen Vorgänger anknüpft. Etwas saitenlastiger ist „Black Hole“  und wird von Alex Kühner interpretiert. Ein Hard-Rock-Album im 80er-Jahre-Style geht natürlich nicht ohne Ballade. „Sun May Shine“ klingt nach einem GUNS N’ ROSES-Cover. Das Ding ist nicht schlecht, jedoch fehlen mehr als nur einige Körner, um mit Axl Rose und Co. der Neunziger mithalten zu können.

Ob „Mojo Man“, “Overrated” oder „Ghost Lights“: irgendwo zwischen AC/DC, SKID ROW, AEROSMITH und GUNS N’ ROSES rockt sich SERPENTS IN PARADISE im 80er- und 90er-Jahre-Style vorwärts. „Get Lost Again” ist die zweite Rock-Ballade, “Smoke & Mirrors” beendet „Temptation“ mit dem bekannten Sound-Cocktail.

Wer ist die Zielgruppe für das SERPENTS IN PARADISE-Debütalbum?

Für sich betrachtet liefern SERPENTS IN PARADISE mit „Temptation“ ein unterhaltsames Hard-Rock-Werk ab. Das Grundproblem ist, dass die Scheibe wie bereits mehrfach gehört klingt. Primär im US-Hard-Rock der Achtziger und Neunziger finden sich derartige Werke und Songs zu Hauf. Das wirft die Frage auf, wer sich die Scheibe von SERPENTS IN PARADISE zulegen sollte. Stellt sich der zahlende Rock-Fan neben den üblichen Genregrößen noch ein neues Werk aus 2022 von einer nahezu unbekannten Undergroundband mit fünf Gastsängern in die Sammlung?

Ein weiteres Problem dürften mögliche Live-Shows sein. Das Album lebt unter anderem von der Abwechselung durch die verschiedenen Vocals. Ob sich das bei möglichen Konzerten umsetzen lässt, erscheint mehr als zweifelhaft.

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28.07.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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