Sinister Downfall - The Last Witness

Review

Das bereits dritte Album von SINISTER DOWNFALL stürzt die Hörerschaft erneut in tiefe Hoffnungslosigkeit und Tristesse. Das Projekt von Mastermind Eugen Kohl ist eines von gefühlt hunderten aber ohne Frage eins seiner interessantesten. Stilistisch im Funeral/Death-Doom-Bereich angesiedelt gibt es auf „The Last Witness“ bittere Kost: Langsam, markerschütternd aber keineswegs schwerfällig, sondern leicht unterkühlt mit vielen todtraurigen, packenden Leads.

SINISTER DOWNFALL – Traurig, aber kein bisschen langweilig

Stilistisch beschreitet „The Last Witness“ keine neuen Wege, sondern wandelt genau auf den Pfaden, die bereits mit den beiden vorigen Alben betreten wurden. Insgesamt wirkt das neue Werk in sich etwas runder als das bereits veröffentlichte Material. Grundsätzlich fühlt sich das Album aber einfach etwas erwachsener an, nährt sich aber vom selbe Leid wie der Vorgänger „A Dark Shining Light“. Die Kompositionen sind nicht unbedingt komplexer aber ausgewogener und auch die Leads wirken überzeugender als vormals.

SINISTER DOWNFALL sind elementar klar dem Funeral Doom zuzuordnen, ertrinken jedoch nicht in Stagnation und ewiger Wiederholung von stumpfen Riffs, innovieren den Grundstil eher durch eine Vielzahl von auflockernden Elementen. Statt Monotonie gibt es viele individuelle Akzente, Kleinigkeiten die in der Momentaufnahme das Gesamtbild formen und abrunden. So fühlt sich zum Beispiel die untypisch schnell gespielte Gitarre auf „Eyes Closed Forever“ kein bisschen aufgesetzt an, sondern erweitert einfach gewinnbringend das Gesamtthema.

Was die Bandbreite der Stilistiken anbelangt, kann man sich als Hörer wirklich nicht beschweren: Abgesehen von den tiefen Growls, die zu keiner Zeit aufgebrochen werden, gibt es aber ein detailverliebtes Machwerk, das auch nach einigen Durchläufen ungehörte Kleinigkeiten preisgibt und so nicht in einfallsloser Funeral-Doom-Ideenlosigkeit ins Endlose dümpelt. Dazu gehören vor allem die fragilen Piano-Passagen, die viele der Songs gefühlvoll beginnen lassen und auch begleiten.

Viel Abwechslung für diese Spielart – „The Last Witness“

„The Last Witness“ ist eine gelungene Fortführung des Projektes und macht deutlich, dass es für diese Spielart eigentlich nur selbst gesetzte Grenzen gibt, die es nach Belieben auszuloten gilt. Das Wechselspiel aus apokalyptischer monumentaler Urgewalt und vielen dezenten, fragilen Momenten wirkt umso lebendiger und zeichnet die menschliche Zerrissenheit zwischen Aufleben und Verzweiflung in den insgesamt fünf Tracks sehr authentisch. Klare Empfehlung für jede und jeden der sich für diese Art von Musik begeistern kann.

17.10.2022

- perfection is the end of everything -

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