Solace - 13

Review

Man stelle sich vor, ein guter Musiker und zugleich ein Fan von BLACK SABBATH und OZZY OSBOURNE sitzt dieser Tage vor der Glotze, landet bei MTVs „The Osbournes“ und muss gequält mit ansehen, welch ein Schatten seiner selbst der ehemalige Prince of Darkness geworden ist, von seiner aktuellen Musik einmal ganz zu schweigen. „Jene glanzvollen Tage müssen wieder aufleben!“ denkt sich unser musikalischer TV-Junkie und begibt sich flugs ins Studio. In etwa dieses Szenario hatte ich vor Augen, als der Opener „Loving Sickness/Burning Fuel“ von SOLACEs neuem Album „13“ aus meinen Boxen waberte. Vocals, die wie ein junger Ozzy klingen, und ein Riffing, wie es Herr Iommi vor 30 Jahren auch kaum besser hinbekommen hätte, bestimmen den ersten Teil dieses fulminanten Anfangssongs, bevor er im zweiten Teil mit einer ordentlichen Portion Wut angereichert in schnelle Sludge Rock-Gefilde ausbricht. So gelungen kann es ruhig weitergehen. Aber ihr ahnt es sicher schon. Dies tut es leider nur bedingt. In der Gesamtheit gesehen liegen SOLACE, die aus der Asche der South Jersey-Formation GODSPEED hervorgegangen sind, nämlich irgendwo zwischen doomigen BLACK SABBATH, stonigen KYUSS, ein wenig CATHEDRAL und einer Prise alter SOUNDGARDEN. Und genau hier liegt das Problem dieser CD. Man ist sich nicht immer schlüssig darüber, ob man kraftvoll drauflos riffen oder bekifft rumdudeln soll. Songs, in denen ersteres passiert (z.B. „Indolence“ oder „Rice Burner“), gefallen mir persönlich besser, was vielleicht aber auch einfach nur daran liegt, dass ich schon länger berauschenden Blättern zum Rauchen abgeschworen habe und wohl deswegen nicht mehr in diese gechillt-vernebelten Sphären vordringen kann. Den absoluten Doom-Fanatics unter euch sei noch gesagt, dass bei dem schon erwähnten „Indolence“und bei „Common Cause“ der legendäre Wino (u.a. ST. VITUS, mit denen er beim diesjährigen WFF wieder auf der Bühne steht) seine Fähigkeiten als Gitarrist und Sänger beigesteuert hat. Ach ja, zwei Coverversionen sind mit PENTAGRAMs „Forever My Queen“ und AGNOSTIC FRONTs „With Time“ auch noch mit an Bord. Summa summarum ist „13“ ein solides Doom-Stoner-Scheibchen geworden, das aber nicht seine Vorbilder überflügeln kann. Apropos Vorbilder: Reißt bei Track 13 mal den Volume-Regler bis zum Anschlag auf!

27.02.2003

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